Zu den Autobauern, die 2019 ein rundes Jubiläum feiern, gehört auch Bentley. Im Januar 1919 gründete Walter Owen Bentley im Londoner Stadtteil Cricklewood die Bentley Motors Ltd. Zum 100. Geburtstag präsentiert Bentley mit dem EXP 100 GT das erste vollelektrische und autonom fahrende Konzeptfahrzeug des Hauses.
Mit dem Konzeptfahrzeug stellt Bentley seine aktuelle Vision von sportlichem Luxus vor. Jeder weiß, Sportlichkeit gehört seit den Gründungstagen zum Kern der Marke Bentley. Doch daneben verkaufte der Autobauer auch in den Anfangsjahren Fahrzeuge mit eleganten Reisekarosserien. Da unterschied sich Bentley nicht von Konkurrenten wie Daimler aus Coventry oder Rolls-Royce.

Ende der 1920er-Jahre entstand der Bentley 8 Litre. Mit ihm schufen Walter Owen Bentley und sein Kompagnon Woolf Barnato eine bis heute legendäre Luxus-Reiselimousine. Besonders die Versionen mit 153 Zoll (3963,4 Millimeter) langem Radstand und Karosserien von Vanden Plas galten als rollende Salons. Insofern ist es keine Überraschung, wenn Bentley zum 100. Geburtstag ein luxuriöses Reisefahrzeug konzipiert.
Bentley EXP 100 GT steht in Tradition des Bentley 8 Litre
Mit der Konzeptstudie Bentley EXP 100 GT entstand ein Auto, das den gebotenen Luxus konsequent in den Mittelpunkt stellt. Weshalb Bentley auf die Publikation technischer Daten bei der Ankündigung des Fahrzeugs weitestgehend verzichtet. Der Autobauer beschränkt sich auf die karge Information dazu, dass EXP 100 GT vollelektrisch sei und autonom fahren kann. Bentley spricht von einem „völlig autonomen Grand Tourer mit Null-Emissionen“.

Über Leistungsdaten oder Auskünfte zu Ladezeiten und Reichweite schweigt Bentley vornehm. Das erinnert an die Zeit, als das heute wieder als Bentley Motors Limited firmierende Unternehmen noch Rolls-Royce Motor Cars hieß. Denn damals beantworten die Verantwortlichen Fragen nach der Leistung ihrer Fahrzeuge stets mit einem Wort: „genügend“!
Mitteilungsfreudiger zeigt sich Bentley bei Gestaltung und Interieur
Wobei der Autobauer besonders die Nachhaltigkeit seiner Studie hervorhebt. Den Innenraum bespannt Bentley mit einem zu „lederartigen Textil“. Es sei als Nebenprodukt der Weinherstellung zu 100 Prozent organisch. Daneben gibt es im Innenraum Holz, das 5.000 Jahre in einem Moor überdauerte. Beim Lackieren des Konzeptfahrzeugs setzt Bentley Farbstoffe ein, die aus „Nebenprodukten“ der Reisproduktion stammen.
Wie schön lässt sich das Wort Abfall doch vermeiden! Denn da diese Stoffe nicht biologisch abbaubar sind, reduziert ihr Einsatz als Grundstoff für einen Autolack das Müllaufkommen der Reisproduktion. Das macht den Bentley EXP 100 GT praktisch zu einer rollenden Sondermülldeponie und wirkt alles etwas gekünstelt. Offenbar wollen die Verantwortlichen des Autobauers dem sich umgreifenden Öko-Wahn keine Angriffsfläche liefern.