Bizzarrini ist zurück. Vor knapp zwei Jahren gab Rezam Al Roumi, Geschäftsführer und Eigentümer der Neugründung von Bizzarrini den Start des 5300 GT Corsa Revival bekannt. Inzwischen sind alle 24 Exemplare dieses „Continuation Cars” ausgeliefert. Nun kündigte Bizzarrini an, den Fokus des Unternehmens auf das Hypercar Bizzarrini The Giotto zu legen. Die Ankündigung zum Hyper GT, wie der wiederauferstandene Autobauer sein Hypercar nennt, war nicht die einzige Neuigkeit, die Bizzarrini bekannt gab. Zum Reigen der Neuigkeiten gehört auch, dass Isobel Dando die Rolle des CEO übernimmt. Dando war in der Vergangenheit bei Rolls-Royce, Jaguar Land Rover und – zuletzt – MOKE in leitenden Positionen tätig. Bei Bizzarrini soll sie die Expansion des jungen, neugegründeten Autobauers vorantreiben. Dazu gehört insbesondere der Aufbau des Centro Tecnologico di Bizzarrini (CTB) in Silverstone.
Mit Dando vervollständigt Bizzarrini sein Führungsteam!
Rezam Al Roumi, Geschäftsführer und Eigentümer von Bizzarrini sagt dazu: “Wir freuen uns, Isobel Dando als unseren CEO bei Bizzarrini begrüßen zu dürfen. Die Erfahrung, die sie mit sich bringt, ist unübertroffen, und wir sind gespannt, wie ihre visionäre Führung dazu beiträgt, die Marke in dieser nächsten Entwicklungsphase zu führen, da das Giotto-Programm weiter an Dynamik gewinnt.” So etwas sagen Inhaber bei der Inthronisierung von neuem Führungspersonal. Trotzdem ist der Wechsel an der Spitze interessant.
Denn Dando komplementiert ein interessantes Management-Team, das sich der kleine Autobauer leistet. Das operative Führungsteam umfaßt jetzt neben der neuen Chefin als CEO noch Chris Porritt (Chief Technical Officer), Fraser Dunn (Chief Engineer), Simon Busby (Marketing), Dr. Matthew Bennett (Verkauf) und Lewis Trickett. Dazu kommen zwei Vorstandsberater. Neben Dr. Ulrich Bez, der diese Rolle schon etwas länger ausfüllt, bleibt mit Ian Fenton auch der bisherige CEO dem Unternehmen als Vorstandsberater verbunden.
Der Bizzarrini The Giotto setzt auf Symbolik!
Sie alle wollen mit dem Hypercar The Giotto einen modernen Sportwagen auf die Räder stellen. Der Name bezieht sich – wie einst der Enzo von Ferrari – auf den Gründer des (originalen) Sportwagen-Bauers, Giotto Bizzarrini. Beim Antrieb des neuen Sportwagens vertrauen die Techniker auf einen von Cosworth entwickelten V12-Motor. Dieser entsteht exklusiv für Bizzarrini. Der Saugmotor wird über einen Hubraum vom 6.626 Kubikzentimetern verfügen. Das verstehen die Macher des neuen Sportwagenherstellers mit dem Traditionsnamen als weitere Verneigung vor dem Gründer des ursprünglich den Namen Bizzarrini tragenden Autobauers.
Denn Giotto Bizzarrini erblickte am 6. Juni 1926 das Licht der Welt. Womit die Macher der Neuauflage von Bizzarrini zeigen, dass ihnen Symbole wichtig sind. Isobel Dando sagt zu ihrem neuen Job und über den neuen Sportwagen: “Ich bin begeistert, Bizzarrini beizutreten. Nach dem Erfolg des 5300 GT Corsa Revival ist der Giotto das erste Projekt in der neuen Ära, das die Vision unseres Gründers ehrt, Spitzentechnologie mit atemberaubendem Design zu kombinieren. Mit The Giotto und zusätzlichen Projekten in der Pipeline sind das Team und ich leidenschaftlich daran interessiert, ein dauerhaftes Vermächtnis zu liefern, auf das Giotto Bizzarrini stolz wäre”.
Wie sieht der The Giotto aus?
Das soll wie folgt aussehen: Monocoque und Karosserie des Sportwagens The Giotto wird Bizzarrini aus Kohlefaser fertigen. Die Gestaltung der Karosserie übernahm das Designstudio von Giorgetto Giugiaro und seinem Sohn Fabrizio. Die Designer stellten sich der Aufgabe, ein Auto zu entwerfen, dass die Vorgabe des Bizzarrini 5300 GT in die Moderne transportiert. Wobei sich die Entwickler dafür entschieden, den Motor im The Giotto im Unterschied zum 5300 GT hinter den Insassen anzuordnen. Ein Schritt, der kürzlich bei Chevrolet und der Corvette viel Kritik provozierte.
Wobei dieses Layout bei Bizzarini nicht ganz neu ist. Denn auch im Rennsportwagen Bizzarrini P 538 von 1965 saß der Motor bereits hinter den Insassen. Und auch der 5300 GT war – trotz seiner langen Fronthaube – technisch ein Mittelmotor-Sportwagen. Denn um das Gewicht des Motors möglichst zentral im Fahrzeug zu platzieren, setzte Giotto Bizzarrini ihn 1964 weit hinter die Vorderachse. Das führte zu der Besonderheit, dass der Zündverteiler im 5300 GT nur über eine Klappe im Armaturenbrett zugänglich ist.
Bizzarrini hat große Pläne – wir sind gespannt!
Für die Entwicklung des neuen Supersportwagens baut der Autobauer zurzeit in Silverstone sein Centro Tecnologico di Bizzarrini (CTB) auf. Dazu plant Bizzarini eine Niederlassung in Italien, der Heimat des Originals. Im Laufe des Jahres will Bizzarrini den fahrbereiten des The Giotto vorstellen. Ab 2026 steht dann, so der aktuelle Plan, die Auslieferung des Supersportwagens an im Plan der Verantwortlichen. Wir sind gespannt!