Im Test: Subaru XV 2.0ie e-Boxer (2020)
von Tom Schwede am 31. Aug 2020Auch Subaru folgt dem Trend zur Elektrifizierung des Fahrens. Im Subaru XV 2.0ie e-Boxer kombiniert der japanische Autobauer seinen bekannten Vierzylinder-Boxer mit einem Elektromotor. Das Ergebnis ist ein Mildhybrid, der bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch fahren kann. In unserem Test zeigte der Subaru XV e-Boxer, wie er sich im Alltag schlägt.
Auch Subaru folgt dem Trend zur Elektrifizierung des Fahrens. Im Subaru XV 2.0ie e-Boxer kombiniert der japanische Autobauer seinen bekannten Vierzylinder-Boxer mit einem Elektromotor. Das Ergebnis ist ein Mildhybrid, der bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch fahren kann. In unserem Test zeigte der Subaru XV e-Boxer, wie er sich im Alltag schlägt.
Die Fangemeinde von Subaru gilt als eingeschworen, aber überschaubar. 2019 registrierten die Statistiker des Kraftfahrt-Bundesamts für Subaru gerade einmal 5.868 Neuzulassungen. Das entspricht einem Marktanteil von 0,2 Prozent. Ein Drittel davon entfiel auf den erst seit dem Frühjahr 2018 in Deutschland angebotenen Subaru XV. Der SUV basiert als erstes in Europa verkaufte Modell der Marke auf der neuen Subaru Global Plattform. Zu dieser Plattform gehören Allradantrieb und Boxermotoren. Damit bleibt sich Subaru also auch beim Aufbruch in die Moderne treu.
Wie ist der Subaru XV 2.0 ie e-Boxer motorisiert?
Neu ist der Verzicht auf Dieselmotoren. Der japanische Autobauer setzt in Zukunft ausschließlich auf Benziner und bei Bedarf auf Unterstützung durch Elektromotoren. Im Subaru XV 2.0ie e-Boxer kombinieren die Techniker einen Benzinmotor mit 150 PS (110kW) und einem 12,3 kW (16,7 PS) leistenden Elektromotor zu einer Antriebseinheit. Der Elektromotor unterstützt den saugenden Vierzylinder beim Anfahren und Beschleunigen. Zudem hält der Elektromotor den XV im Segelbetrieb auf Tempo. Wer sanft mit dem Gaspedal umgehen kann, der fährt mit dem XV auch rein elektrisch.
Das elektrische Fahren funktioniert im Subaru XV e-Boxer bis zu einem Tempo von 40 Kilometern pro Stunde. Es ist also optimal für die zahlreichen Tempo-30-Zonen mit denen ideologisch motivierte Lokalpolitiker zurzeit unsere Städte überziehen. Laut Subaru liegt die elektrische Reichweite dabei bei 1,6 Kilometern. In unserem Test war jedoch spätestens nach 900 Metern Schluss mit dem lautlosen Gleiten. Selbst auf dem großen Busparkplatz der Arena Auf Schalke kommen wir elektrisch nicht weiter. Denn sobald der Gasfuß das Gaspedal nur ein Stück weit nach unten drückt, springt der Benziner dem Elektromotor zur Seite.
Subaru widersteht dem Trend zum Downsizing!
Der Vierzylinder saugt seine Atemluft übrigens noch nach guter alter Väter Sitte selbstständig an. Subaru verzichtet darauf, dem Direkteinspitzer mit einem Turbolader beim Atmen zu unterstützen. Stattdessen vertraut der Autobauer auf einen Hubraum von zwei Litern und widersetzt sich damit dem Trend zum sogenannten Downsizing. Ich finde das grundsätzlich gut. Denn ich kenne Subaru-Kunden, die in der Vergangenheit mit ihren Fahrzeugen mehr als 300.000 Kilometer ohne Probleme zurücklegten.
Der Verzicht auf einen Turbo und ein größerer Motor als üblich sind gute Voraussetzungen dafür, dass das auch heutigen XV-Kunden gelingt. Zumal Subaru den neuen XV mit einer Garantie für die ersten 160.000 Kilometer anbietet. Das sorgt für weiteres Vertrauen, auch wenn wir die Langlebigkeit eines Fahrzeugs in unserem Test natürlich nicht überprüfen können. Aber wir können den Eindruck beschreiben, den wir von einem Auto gewinnen.
Und der sagt mir, dass der XV e-Boxer gute Anlagen mitbringt, um seinem Käufer eine längere Zeit zu dienen. Wobei der Käufer dafür der richtige Typ sein muss. Denn richtig Spaß macht der Subaru XV auf der Autobahn vor allem beim Reisen mit moderaten Drehzahlen. Im Bereich etwas unterhalb der Autobahn-Richtgeschwindigkeit fühlt sich der SUV besonders wohl. Denn dabei gleitet der Subaru mit seinen Insassen ruhig und kommod durch die Landschaft.
Das Getriebe ist stufenlos … damit werde ich nicht warm!
Der Vierzylinder verrichtet bei diesem Tempo irgendwo zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen pro Minute seine Arbeit. Ganz genau lässt sich das nie sagen. Denn Subaru verzichtet beim XV auf ein konventionelles Schaltgetriebe. Stattdessen vertraut der japanische Autobauer auf ein stufenloses Getriebe. Bei Subaru heißt diese „Continuously Variable Transmission“ (CVT) genannte Technik seit einigen Jahren als „Lineartronic“. Stufenlose Getriebe versprechen Komfort und helfen, den Motor möglichst oft im Bereich seines geringsten spezifischen Kraftstoffverbrauchs zu halten.
Trotzdem weiß der Subaru XV in der Disziplin Innenraum definitiv zu überzeugen. Hier gewinnt der XV jede Menge Pluspunkte. Zumal die qualitativ hochwertig anmutende Ausgestaltung des Interieurs den guten Eindruck verstärkt. Wobei ich mich während des Test wundere, dass die Fußmatte rutscht. Die Ursache finde ich schnell. Denn Subaru befestigt die Fußmatten von Fahrer und Beifahrer mit kleinen Dornen aus Kunststoff.
Obwohl der Testwagen bei der Übergabe erst eine Laufleistung von rund 800 Kilometer aufweist, fehlt bereits ein Dorn. Das passt gar nicht zum ansonsten sehr durchdachten Innenraum-Konzept. Hier wären Druckknöpfe, wie bei den Wettbewerbern, definitiv stabiler. Es ist nicht immer besser, eine andere Lösung zu wählen. Doch führt diese Schwäche nur zu einem kleinen Minuspunkt, den der Subaru XV an dieser Stelle sammelt.
Fazit zum Subaru XV 2.0 ie e-Boxer:
Mit dem Subaru XV e-Boxer bricht Subaru in die Moderne auf. Gleichzeitig bewahrt sich der kleinste der japanischen Autobauer seine typischen Markenwerte. Denn auch im XV gibt es die Kombination aus Allradantrieb und Boxermotor. Wer diesen Antrieb auf der Autobahn fordert, der jagt deutlich mehr als neun Liter pro 100 Kilometer durch die Einspritzdüsen. Daran ändert auch der zusätzliche Elektromotor nichts.
Denn der Elektromotor spielt seine Stärken primär im Stadtverkehr aus. Doch Verbrauch ist immer eine Frage der persönlichen Fahrweise. Bei richtiger Fahrweise kann der Mild-Hybrid auch sparsam. In unserem wöchentlichen Pendlertest begnügte sich der SUV mit durchschnittlich 6,1 Litern und erreicht ein ordentliches Ergebnis. Losgelöst davon glänzt der Subaru mit einer reichhaltigen Ausstattung. Denn die von uns getestete Ausstattungsstufe „Platinum“ lässt kaum Wünsche offen.
Die Vernetzung ist mit Apple CarPlay und Android Auto auf der Höhe der Zeit. Sinnvolle Assistenzsystem wie der radargestützte Spurwechsel- und Querverkehrswarner helfen im Alltag. Wer also einen kompakten SUV sucht und nicht mit der Masse schwimmen will, der findet im Subaru XV e-Boxer ein attraktives Angebot.
Technische Daten des Subaru XV 2.0 ie e-Boxer
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- Typ: Subaru XV 2.0 ie e-Boxer – Ausstattungslinie Platinum
- Grundpreis: 29.916,30 Euro Modellreihe – mit diesem Motor und der Ausstattungslinie 36.593,60 Euro
(Stand jeweils 08/2020)
- Antrieb: 4-Zylinder-Leichtmetall-Boxermotor, 16V, flüssigkeitsgekühlt – 1.995 ccm und 150 PS (110kW) Leistung (bei 5.600 bis 6.000 Umdrehungen pro Minute) und 194 Newtonmeter Kraft bei 4000 Umdrehungen pro Minute – Permanentmagnet AC-Synchronmotor mit 12,3 kW (16,7 PS) Leistung und 66 Newtonmeter Drehmoment – Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie, Leistung 13,5 kW, Nennspannung 118,4 Volt
- 0-100 km/h: 10,7 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
- Verbrauch: 6,5 l/100 km – Herstellerangabe.
- Sicherheitsausstattung Grundmodell: Lichtsensor für automatische Abblendlichtschaltung, Notbremssystem mit Kollisionswarner (vorne), Reifendruck-Kontrollsystem (TPMS) mit Einzelwert-Darstellung, Warngeräuschgenerator für langsame Fahrten im Elektrobetrieb
- Weitere Ausstattungsmerkmale der Ausstattungslinie Platinum: Navigationssystem mit Multi-Touchscreen-Monitor und Subaru MapCare (Karten-Updatefunktion), Klimaautomatik, für Fahrer und Beifahrer getrennt regelbar (2 Zonen)
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