Lister BHL1 (Straßenkennzeichen MER 303)
Der Lister BHL1 war der erste Rennwagen, den Brian Lister konstruierte. Ausgerüstet mit einem 1,5 Liter großen Vierzylinder von MG gewann der Lister BHL1 auf Anhieb Rennen. Später ersetzte Brian Lister den MG-Motor durch einen Antrieb von Maserati. Später ersetzte Brian Lister den MG-Motor durch einen Antrieb von Maserati. 2020 versteigerte Bonhams den ersten Lister der Geschichte.
1953 begann Brian Lister, im Hauptberuf leitender Ingenieur der Landmaschinen-Abteilung von „George Lister & Sons“ mit der Konstruktion eines eigenen Rennwagens. Im Frühjahr 1954 war der von einem MG TD Motor angetriebene Lister fertig. Über das selbst konstruierte Chassis stülpte Lister eine vom Karosseriebauer Wakefields gebaute Karosserie. Das Fahrwerk stützte sich auf einen Rohrrahmen ab. Dieser bestand aus zwei parallel verlaufenden drei Zoll kräftigen Rohren mit Querverstrebungen und einem gekröpften Heckteil. Bei der Vorderradaufhängung vertraute Lister auf Dreiecklenker mit Schraubfedern. An der Hinterachse setzte der Konstrukteur eine DeDion-Achse mit innen liegenden Trommelbremsen von Girling ein.
Im Frühjahr 1954 war der Rennwagen einsatzbereit. Lister-Werkspilot Archie Scott-Brown gewann bereits beim Debüt am 3. April 1954 auf Anhieb zwei Sportwagen-Rennen in Snetterton. Insgesamt trat der Lister BHL1 bei 19 Rennen mit dem 1,5 Liter großen Reihenvierzylinder von MG an. 1956 und 1957 kehrte BHL1 / MER 303 bei zehn Rennen mit einem zwei Liter großen Reihensechszylinder aus dem Maserati A6GCS auf die Strecke zurück. Es ist davon auszugehen, dass Brian Lister dabei den Rennwagen umfassend überarbeitete. Der jetzt Lister-Maserati genannte Rennwagen fuhr in den Jahren 1956 und 1957 mit unterschiedlichem Erfolg Rennen. Neben vier ersten Plätzen gab es auch zwölf Ausfälle.
Wo ist der Lister BHL1 heute?
Brian Lister verkaufte den Lister BHL1 zur Saison 1957 an Ormsby Issard-Davies, der den Rennwagen in den folgenden Jahren mit Allan Moore einsetzte. Der letzte überlieferte Start war im April 1955 in Goodwood. Ab Mitte der 70er Jahre gehörte Lister BHL1 dem Sammler John Beasley, der ihn zweitweise auch im historischen Motorsport einsetzte. 1993 erwarb der amerikanische Lister-Enthusiast Syd Sylverman den Rennwagen und ließ ihn restaurieren. Ab 2007 besaß Chip Fudge, der den Lister BHL1 regelmäßig im historischen Motorsport einsetzte, das Auto.
Auf Vermittlung von JD Classics kam der Rennwagen 2017 für einen Kaufpreis von (angeblich) £1.350.000 zurück nach Großbritannien. Nach dem Ableben seines Besitzers versteigerte das Auktionshaus Bonhams während des Goodwood Members‘ Meetings 2020 den Lister BHL1. Zum Paket gehörte dabei neben einem vom Spezialisten Crosthwaite & Gardiner präparierten Maserati-Motor auch das originale Triebwerk. Den Zuschlag erhielt ein Bieter, der £ 575.000 (US$ 680.225) für den Lister BHL1 bot. Damit lag der Verkaufspreis des ersten jemals gebauten Lister überraschend deutlich unter dem 2017 vereinbarten Preis.
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