Motorsport kompakt erklärt: Fédération Internationale du Sport Automobile (FISA)

von Tom Schwede am 28.07.2015

1978 wurde aus der Commission Sportive Internationale (CSI) die Fédération Internationale du Sport Automobile (FISA). An den Aufgaben und dem Wirken änderte sich zunächst nichts. Wie zuvor die CSI organisierte auch die FISA den internationalen Motorsport.

Als aus der Commission Sportive Internationale (CSI) die Fédération Internationale du Sport Automobile (FISA) wurde, war nur eine Namensänderung. Doch die Zeiten änderten sich. Mit dem Aufkommen von Live-Übertragungen im Fernsehen wurde aus Motorsport ein Big-Business. Das führte Anfang der 1980er-Jahre zu einen erbitterten Streit zwischen der FISA und der Formula One Constructors Association (FOCA).

Diese 1971 gegründete Vereinigung der Formel-1-Teams führte Bernie Ecclestone. Der Brite ahnte früher als alle Andere, welches kommerzielle Potential in der Königsklasse des Motorsports steckt. Ecclestone wusste das zu nutzen. Geschickt scharrte der Brite die Formel-1-Teams um sich.

Ecclestone köderte die Team mit einer einfachen Erkenntnis: Ihr sorgt für die Show, also muss das Geld auch in Eure Kasse fließen. Doch die Regelhüter unter dem Dach des Automobil-Weltverband Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) wollte die Macht in der Formel 1 nicht mit Ecclestone und den Teams teilen.

Das sorgte dafür, dass der Machtkampf eskalierte. In den 1980er-Jahren streikten mehrmals Teams und Piloten. Mehrfach war von einer möglichen Piratenserie die Rede. Doch soweit kam es nie. Denn am Ende gewannen Ecclestone und die Teams den Streit. Die FISA verlor ihren Einfluß auf die kommerzielle Seite des Sports und reduzierte sich auf die Rolle eines sportlichen Schiedsrichters. In dieser Rolle entwickelte die FISA Anfang der 1980er-Jahre eine umfangreiche Neufassung der Fahrzeugklassen. Statt zuvor sieben Fahrzeugklassen für Touren- und Sportwagen gab es ab 1982 nur noch drei Fahrzeugklassen.

Präsidenten der Fédération Internationale du Sport Automobile (FISA)

Präsident Amtszeit
Jean-Marie Balestre 1978 – 1991
Max Mosley 1991 – 1993

Die Gruppe A für Tourenwagen, die Gruppe B für Sportwagen und die Gruppe C für Sport-Prototypen. Das belebte den Motorsport deutlich. Die Jahre, in denen in der Rallye-Weltmeisterschaft Gruppe-B-Boliden zum Einsatz kamen, sind heute legendär. Die Gruppe A sorgte dafür, dass die DTM von Deutschland aus zu einer der führenden Tourenwagen-Serien der Welt aufstieg. Und die Gruppe C kratzte zeitweilig am Status der Königsklasse.

Doch Bernie Ecclestone fand erneut einen Weg, die aufkommende Macht der FISA zu brechen. Sein langjähriger Anwalt Max Mosely marschierte durch die Instanzen und wurde 1993 Präsident des Welt-Automobilverbands. Wer dabei an einen Zufall glaubt, der glaubt vermutlich auch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen. Mosely gliederte die FISA schnell direkt in den Weltverband ein und hatte damit Einfluss auf die Entscheidungen der Sporthoheit.


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