Test Škoda Yeti 4×4 2,0 TDI – wir können anders
von Tom Schwede am 02. Apr 2013Für „Top Gear“ ist der Škoda Yeti das beste Auto der Welt. Eine große Hypothek für kleine Auto-Blogger, wenn die britische Kult-Autosendung ein Auto in diesem Maße lobt. Trotzdem haben wir uns zwei Wochen lang ein eigenes Bild von dem kompakten SUV gemacht.
Für „Top Gear“ ist der Škoda Yeti das beste Auto der Welt. Eine große Hypothek für kleine Auto-Blogger, wenn die britische Kult-Autosendung ein Auto in diesem Maße lobt. Trotzdem haben wir uns zwei Wochen lang ein eigenes Bild von dem kompakten SUV gemacht.
Wer wissen will, ob er im Škoda Yeti ein Tattoo-Studio aufmachen kann oder ob seine Kollegin in das Handschuhfach passt. Oder ob der eigene Hubschrauber auf dem Dach des Yeti landen kann, der kauft sich besser die „Top Gear DVD“. Wer sich für das Auto interessiert, liest diesen Artikel zu Ende. Denn wir sind den Škoda Yeti einfach gefahren und haben uns mit der umfangreichen Ausstattung unseres Testwagens beschäftigt.
Als langjähriger Kunde des VW-Konzerns ist das Einsteigen in den Škoda die Rückkehr in eine bekannte Welt. Im Yeti entspricht alles dem Standard der Wolfsburger. Škoda ist für die Manager am Mittellandkanal die Einstiegsmarke in die Welt des Konzerns. Wobei das mit dem Einstieg ja immer so eine Sache ist. Denn die hochwertige Ausstattungslinie „Elegance“ unseres Testwagens verfügt zahlreiche weitere Extras.
Die lange Ausstattungsliste des Testwagens führt das Navigations- und Soundsystem Columbus an. Es glänzt mit einem Touchscreen-Farbdisplay, zahlreichen Anschluss- bzw. Verbindungsmöglichkeiten sowie einer Lenkradsteuerung. Auch einen Parklenkassistenten finden wir in der Liste. Ebenso wie Xenonlampen mit dynamischem Kurvenlicht und ein elektrisches Panoramaschiebedach. Am Ende summiert sich das alles auf mehr als 35.000 Euro, die dieser Škoda Yeti beim Händler kosten würde.
Der gute Bekannte unter der Motorhaube
Angetrieben wird dieser Škoda Yeti 4×4 TDI von einem zwei Liter großen Motor, der das heimliche Rückgrat des VW-Konzerns ist. Denn mit Ausnahme der Edeltöchter Bentley und Lamborghini setzen alle Konzernmarken auf diesen Motor. Mit 140 PS Leistung und einem Drehmoment von 280 Nm treibt der Motor unseren Yeti an. Weder in der Stadt noch auf der Landstraße oder der Autobahn wird der Yeti damit zu einem Verkehrshindernis.
Im Zusammenspiel mit dem Sechsganggetriebe haben wir den Yeti mit einem Verbrauch von rund 6,7 Liter Diesel-Kraftstoff für 100 Kilometer bewegt. Unter Berücksichtigung des Gewichts – leer wiegt der Yeti 1.530 Kilogramm – und der Fahrzeughöhe von fast 1,70 Metern ist das mehr als akzeptabel. Schließlich waren wir mehr als 900 Kilometern mit Škoda in der Stadt unterwegs. Und die Autobahnfahrten, wo der Yeti seine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h eindrucksvoll bestätigte, waren nicht geeignet, um Energiesparrekorde aufzustellen.
Am Ziel angekommen trumpft unser Testwagen mit dem Parklenkassistenten auf. Wer einen Parkplatz sucht, fährt in Schrittgeschwindigkeit an möglichen Parkplätzen vorbei. Sobald Kollege Computer einen passenden Parkplatz erspäht hat, zeigt das Display des Bordcomputers dies an. Nach einem kurzen Stopp übernimmt der Škoda Yeti selbständig die Lenkung. Dem Fahrer bleibt nur, das Fahrzeug mit Gas, Kupplung und Bremse in die Parklücke zu bugsieren.
Video: Max Schwede
Der Škoda Yeti weiß auch beim Fahren zu überzeugen
Als angenehmer Begleiter hat sich in den zwei Wochen des Tests der Allrad-Antrieb erwiesen. Im Normalfall leitet der Yeti die Kraft seines Motors fast vollständig an die Vorderräder weiter. Nur bei Bedarf stellt eine sogenannte Haldex-Lamellenkupplung automatisch und ohne jedes Zutun durch den Fahrer den Kraftschluss zur Hinterachse her. Der Yeti wird dadurch in kritischen Fahrsituationen stabilisiert. Selbst in schnell gefahrenen winterlichen Autobahnabfahrten liegt der Škoda Yeti 4×4 2,0 TDI angenehm neutral auf der Straße.
Auch im Innenraum beeindruckt der Yeti. Selbst der mit mehr als zwei Metern länger geratene Verfasser dieser Zeilen muss den Fahrersitz nicht vollständig zurückfahren, um den Yeti zu steuern. Dadurch bleibt im Yeti sogar in unserem speziellen Fall Platz für fünf Erwachsene. Es wäre vielleicht schön, wenn sich das Lenkrad noch ein paar Zentimeter weiter herausziehen lassen würde.
Der lange Fahrer könnte dann noch entspannter reisen, weil die Beine nicht so stark angewinkelt wären. Doch wir stöhnen auf hohem Niveau. Denn im Ruhrgebiet, wo die Fahrt von Gelsenkirchen nach Dortmund an „guten Tagen“ zwei Stunden dauert, erweist sich die Sitzposition als bequem. Diesen bei uns kritischen Sitztest hat der Škoda Yeti auch so wie er ist nämlich bravourös bestanden.
Als praktisch erweist sich das eingebaute Navigations- und Soundsystem. Es verfügt über unterschiedliche Eingangskanäle. Doch wir möchten, obwohl es geht, unsere Musik weder auf eine CD brennen noch auf eine SD-Karte kopieren. Stattdessen verbinden wir ein iphone über Bluetooth mit dem Soundsystem. Es gelingt erst im zweiten Versuch. Denn über die Setup-Taste des Navigations- und Soundsystems finden wir keinen entsprechenden Menüpunkt.
Dieser ist „nur“ über die Bedienelemente am Lenkrad zugänglich. Immerhin, Hilfetexte weisen auch Kunden den Weg, die nicht zur Generation Y gehören. Unverständlich, dass der Škoda während der Anzeige der Hilfetexte weiter darauf besteht, die Außentemperatur und den Kilometerstand anzuzeigen.
Würden diese Informationen ausgeblendet, wären die Hilfetexte wesentlich einfacher lesbar. Nach der Kopplung bilden der Škoda und das Telefon eine Einheit. Die Steuerung kann vollständig über das Lenkrad erfolgen. Der Fahrer kann, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen, die Titelauswahl steuern und die Lautstärke regeln.
Am Ende ist das Fazit zum Škoda Yeti 4×4 2,0 TDI einfach
Der Škoda Yeti 4×4 2,0 TDI weiß auch 1300ccm zu überzeugen. In zwei intensiven Testwochen hat der Yeti keine echte Schwäche gezeigt. Mit einem Verbrauch von deutlich weniger als sieben Litern Diesel-Kraftstoff stellt der Yeti zwar keine Energiesparrekorde auf, schlägt sich aber mehr als tapfer.
Die Ausstattung des Testwagens erweist sich als luxuriös. Ob Kunden ihr Fahrzeug mit so vielen Extras ausrüsten, bleibt eine individuelle Entscheidung. Es geht und macht eine Menge Spaß, wie der Yeti beweist. Insofern ist die Einschätzung von „Top Gear“ natürlich nicht falsch.
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