Seit ein paar Tagen sind wir im Alltag mit einem Seat Leon ST FR unterwegs. Das ist eine gute Gelegenheit, um unser Auto-Blog für Auto-Natives neu auszurichten. Zurück zu den Wurzeln lautet die Losung. Denn Blogs waren ursprünglich Online-Tagebücher. Davon ist im Netz nicht mehr viel übrig. Die meisten Blogs unterscheiden sich nicht mehr von Online-Magazinen. Wir drehen die Schraube jetzt zurück und berichten regelmäßig über unseren Alltag mit dem Kombi aus Barcelona.
Karla hat bei doctor-speed.de auf das neue Whippetmobil hingewiesen. Nach sieben Jahren wurde es Zeit für einen Neuen. Denn unseren Opel Combo plagten zuletzt Gebrechen. Besonders die Elektrik sorgte für Probleme. Das Navigationssystem nahm über seine Schalter nur ausgewählte Bedienimpulse an. Auch die Elektrounterstützung der Servolenkung stellt regelmäßig ihren Dienst ein. Der Lack wurde langsam stumpf. Im Innenraum waren Sitze und Lenkrad von kräftigen Gebrauchsspuren gezeichnet. Trotz der Leiden blieb uns eine echte Panne zum Glück erspart. Doch bevor es soweit kommt, entschlossen wir uns zum Wechsel.
Unser Anforderungsprofil
Wir benötigen Platz für drei Erwachsene, zwei Hunde und etwas Gepäck. Damit ist bei uns ein Kombi auf jeden Fall gesetzt. Anders als vor vor sieben Jahren, als wir den Combo kauften, steht der Transport des Karts des Juniors nicht mehr im Lastenheft. Inzwischen wissen Max und ich, dass ein Anhänger praktischer ist. Denn der lässt sich komplett mit dem darauf verstauten Kart spontan anhängen, um ein paar Runden in Hagen zu drehen. Das ist einfacher als das Kart und die benötigten Ersatzteile mühsam im Innenraum zu verstauen.
Ein Diesel fällt hier neuerdings komplett aus. Hamburg hat als erste Großstadt kürzlich konkrete Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge angekündigt. Wer weiß, wann die Politik im Ruhrgebiet auf diesen Zug aufspringt? Und dann ist ein Auto schnell wertlos. Auch wenn Euro-6 im Moment noch nach Zukunftssicherheit klingt, ich habe wenig Lust, mich durch ein Fahrverbot enteignen zu lassen. Deshalb stand auf unserem Wunschzettel ein sportlicher Benziner.
Welche Autos haben wir uns angesehen?
Auf unserer Suche sahen wir uns den Audi Q2, den Opel Astra Sports Tourer 1.0 und den Seat Leon ST genauer an. Daneben diskutierten Karla und ich über den Skoda Superb Kombi sowie die SUV Seat Ateca und Skoda Kodiaq. Doch auf den Ateca warten Kunden zurzeit ein ¾ Jahr . Das war uns zu lange. Gegen die beiden Skoda sprach ob ihrer Größe die Parkplatznot in unserem Viertel.
Alles zusammen führte zur Entscheidung für den Seat Leon ST. Im Unterschied zum Testwagen, der über die luxuriösen Ausstattungslinie XCELLENCE verfügte, orderten wir für uns einen sportlichen FR. Damit verfügt unser Leon serienmäßig über ein Sportfahrwerk, das große Sonnendach und die Alcantara-Innenausstattung. Verzichten musste ich leider auf das LED-Licht. Der Händler hat uns einen Lagerwagen als Tageszulassung ohne LED-Licht zu einem guten Preis angeboten.
Wir kauften im Internet um die Ecke
Als typische Onliner kauften Karla und ich unseren Seat übrigens über das Internet. Die Abwicklung von der ersten Angebotsanfrage über eine der Neuwagenbörsen bis zur Auslieferung nahm gut drei Wochen in Anspruch. Wobei wir uns zwischendurch sogar noch etwas Zeit für die Entscheidung ließen. Lustig ist, dass wir bundesweit suchten und am Ende ein Auto in Dinslaken kauften. Das ist keine 30 Kilometer von Gelsenkirchen entfernt.
Trotzdem habe ich das Fahrzeug übrigens selbst in Gelsenkirchen zugelassen. Wobei ich, anders als empfohlen, vorab keinen Termin vereinbarte. Ich bin einfach mit den notwendigen Papieren zur Kfz-Zulassungsstelle. Die öffnet in Gelsenkirchen um acht Uhr. Als ich mich um 7:45 in die Schlange stellte, zählte ich vor mir rund fünfzehn weitere Behördengänger. Ich bekomme schließlich die Wartenummer zwölf. Das Chaos, das die WAZ auf der Zulassungsstelle Gelsenkirchen erlebte, blieb mir erspart. Um 8:37 war unser Seat zugelassen, knapp 80 Euro für Gebühren und die Schilder musste ich dafür zahlen. Zudem bekommt der Staat ein SEPA-Mandat von mir, um die 66 Euro Kfz-Steuer, die der Seat pro Jahr kostet, einzuziehen.
Unter seiner Motorhaube steckt der 1,4 Liter große Vierzylinder mit 150 PS und Zylinderabschaltung. Ich kenne dieses Aggregat aus dem unterschiedlichen Testwagen. Von der ersten Probefahrt, die in einem Audi A1 stattfand, gefällt mir dieser Motor. Schon beim Debüt des Motors im Audi A1 schrieb ich Anfang 2014 von der Quadratur des Kreises. Jetzt haben Karla und ich die Gelegenheit, ausführlich zu prüfen, wie sich der Motor im Alltag schlägt.
Denn darüber berichten wir in den nächsten zwei Jahren ausführlich. Von Zeit zu Zeit wollen Karla und ich in diesem Blog ein Statusupdate zu unserem Seat Leon ST posten. Und das Blog damit wieder mehr zu einem Blog machen.
Daten zum Testwagen:
- Typ: SEAT Leon ST FR 1.4 TSI ACT
- Motor: 4-Zylinder-Turbo-Ottomotor
- Emissionsklasse: Euro 6
- Getriebe: manuelles 6-Gang-Getriebe
- Hubraum: 1.395 ccm
- max. Leistung: 150 PS bei 5.000 bis 6.000 1/min
- max. Drehmoment: 250 Nm / 1.500 bis 3.500 1/min
- Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
- Hersteller-Nummer / Typ: 7593 / AKE
- Versicherungstypklassen: 14, 19, 21 (Haftpflicht, Voll-, Teilkasko)
Martin
16. Mai 2017Hey Tom,
viel Spaß mit dem neuen Auto! 🙂
Ich selbst fahre seit 2 Jahren einen Leon ST 1.2 TSI mit 105 PS, Style-Ausstattung und LED. Ebenfalls über das Internet gekauft, allerdings 300km entfernt. Der sehr freundliche Verkäufer gab mir das laut Schwacke Maximale für mein altes Auto, und zum Neuen gab es noch die Standard-Vollausstattung (Eiskratzer, Erste-Hilfe-Set, Warnwesten usw.) sowie bei der Bezahlung noch ne Magnum-Flasche Sekt. So macht das Spaß 🙂
Ich habe nach knapp 30’000km keinen Grund zur Beschwerde, selbst die 105PS sind in den meisten Situationen völlig ausreichend. Auf der Autobahn könnte es natürlich etwas mehr sein…
Der Verbrauch hat sich bei 6,5l eingependelt, bei täglich 2x20km Autobahn…
MfG aus Dresden
Martin
Tom Schwede
17. Mai 2017Danke, 6,5 Liter klingt wirklich gut. Wir hatten beim ersten Nachtanken jetzt einen Verbrauch von 6,6 Litern. Mehr dazu in Kürze im Blog.
Sven
17. Mai 2017Hallo klasse Artikel und cooler Blog hier. Nun mit 150 PS kann man doch richtig über die deutschen Autobahnen brettern möchte ich meinen. Jo, das Design ist nich so meins.^^ Sry.
Dennoch aber ein gutes Auto von dem Preis und der Leistung her.
Tom Schwede
17. Mai 2017Ja, zum Autobahn-Sprint gibt es andere Autos. Aber das ist nicht unser Hobby 😉 Deshalb paßt der Leon bei uns.
Frank Schleicher
12. Juni 2017Hallo,
ich fahre seit knapp 2 Jahren eine Leon FR (5türer 125PS).
Bin ebenfalls sehr zufrieden.
Bei der Fahrersitzhöhenvrstellung ist mal der Hebel abgegangen, den konnte ich aber wieder anstecken.
Gruß aus Duisburg
Frank Schleicher
Jens-Uwe
7. März 2018Oh, Ihr Leon-Fahrer…. 😉
Bin demnächst auch dabei…
Seat Leon, ein Zufallstreffer für mich, denn vor 2 Jahren hatten wir ihn versehentlich -während eines Urlaubs in Fuerteventura- weil der Vermieter den schimpfenden und zeternden Spaniern einen Focus Kombi gab und uns einen Leon Kombi … „zetern lohnt sich nicht“…sollten auch spanische Urlauber beherzigen…
Uns war es egal, wir stiegen ein und fuhren los…und fuhren und fuhren…in wenigen Tagen auf einer Insel 1400km…wir schafften es dennoch, schwimmen zu gehen und wirklich auch URLAUB zu machen..
Ich wollte aus dem Wagen gar nicht mehr raus und somit war der Grundstein gelegt.
Seit Dezember 2016 nun entgeht mir kein Leon mehr, der auf der Strasse sichtbar wird…KEINER!! (vermute ich…)
Im Januar nun habe ich mir einen bestellt. Lieferung im April, Kostenangebot 7000unter Deutschem Seat-Händler, EU-Import macht es möglich.
125 PS (=also „kleine Ausführung“), FR, in Candy-weiss, Voll-LED, etc. …hätte nie gedacht, mir jemals ein weisses Auto zu kaufen, aber zu diesem passt einfach nur rot, oder weiß.
Nun sitze ich auf glühenden Kohlen, warte das Ende dieser Woche kaum noch ab, denn wir erwarten die Bekanntgabe des exakten Liefertermins.
Ich bin zwischenzeitlich den Leon auch als Automatik mit 150PS, als Kombi gefahren, sowie den 140PS-Kombi aus der Baureihe zuvor und ich bin nach, wie vor begeistert von diesem Handling und der Ausstattung, den Fahreigenschaften und dem „Wohlfühlfaktor“ im Fahrzeug.
Mich hat noch kein Fahrzeug aus ganz gewöhnlichen Baureihen so angesprochen bisher.
Ich kann das gar nicht erklären, aber „reinsetzen, losfahren und mich mittendrin fühlen, waren Eins“.
Ich vermute ganz stark, dass ein Entwickler ganz heimlich MEINE Körperproportionen zur Grundlage nahm.
Bis April bleibt mir jetzt, sehnsuchtsvoll jeden Beitag zum Leon zu lesen und alles zu verschlingen, was ich noch an Input bekommen kann…
Ich wünche Ihnen viel Freude mit dem Fahrzeug und werde gerne weiterlesen, wie sich der Alltag bei Ihnen gestaltet…im Umgang mit dem Leon!
Mit freundlichen Grüssen,
Jens-Uwe
Tom Schwede
8. März 2018Kann ich gut nachvollziehen … ging uns vor gut einem Jahr genauso. 🙂 Inzwischen sind wir fast zehn Monate mit dem Leon unterwegs und haben die Entscheidung noch nicht einen Tag bereut. Mehr in Kürze hier im Blog 🙂