Malibu Grand Prix: Die Renner vom Rummel
Vor ein paar Tagen war ich im Audi Museum in Ingolstadt. Zu den Fahrzeugen in der Ausstellung gehörte auch dieser ungewöhnliche kleine „Rennwagen“. Zunächst dachte ich, dass dieser Rennwagen vielleicht einmal das Renngerät einer Nachwuchsserie war. Doch das ist trotz des sportlichen Aussehens nicht richtig. Denn der Flitzer geht auf die Firma Malibu Grand Prix…
Vor ein paar Tagen war ich im Audi Museum in Ingolstadt. Zu den Fahrzeugen in der Ausstellung gehörte auch dieser ungewöhnliche kleine „Rennwagen“. Zunächst dachte ich, dass dieser Rennwagen vielleicht einmal das Renngerät einer Nachwuchsserie war. Doch das ist trotz des sportlichen Aussehens nicht richtig. Denn der Flitzer geht auf die Firma Malibu Grand Prix zurück. In den Freizeitanlagen des Unternehmens konnte einst Jedermann auch ohne Lizenz die kleinen Rennwagen bewegen.
Zusammen mit seinen Franchise-Nehmern betrieb das Unternehmen in den USA zahlreiche Kartbahnen. Die ersten Bahnen entstanden in den 1960er-Jahren. Einige der Anlagen stellten erst in den 1990er-Jahren den Betrieb ein. Gemeinsam war allen Anlagen, dass dort die Kunden mit Nachbildungen zeitgenössischer Indianapolis-Rennwagen ihre Runden drehen durften. Beim Antrieb der Nachbildungen im Maßstab ¾ setzte Malibu Grand Prix auf Technik aus Snow-Mobilen.
Das schlägt dann die Brücke zu Audi. Denn die heutige Audi AG entstand aus der Fusion aus Auto Union (Ingolstadt) und NSU (Neckarsulm). Damit ist Audi eng mit der Geschichte des Wankel-Motors verbunden. Denn NSU war der Wankel-Pionier. Mehr als jeder andere Autobauer förderte NSU die Idee des Rotationskolbenmotors, die auf Felix Wankel zurückgeht. Auch der im Audi Museum gezeigte kleine Rennwagen verfügt über einen Wankel-Motor.
Im Auto setzte sich der Wankel-Motor nie richtig durch!
Dafür verantwortlich ist, dass der Wankel bis heute bei Snow-Mobilen durchaus verbreitet ist. Wobei sich Malibu Grand Prix nie exklusiv an einen Lieferanten band. Neben Motoren von Curtiss-Wright baute das Unternehmen auch Sachs-Motoren in seine kleinen Rennwagen ein. Zudem waren die Rennwagen erstaunlich wandlungsfähig. Denn die Grundlage des Rennwagens ist ein Gitterrohrrahmen. Darüber ruht eine Kunststoffkarosserie.
Bei der Gestaltung dieser Hülle orientierte sich Malibu Grand Prix an den Rennwagen, die bei den 500 Meilen Rennen von Indianapolis im Kreis fahren. Angesichts des Firmen-Namens überrascht das sicher etwas. Im Laufe der Zeit überarbeitete paßte das Unternehmen die Karosserien übrigens mehrmals dem Zeitgeist an. Am Kern der Rennwagen änderte sich nichts. Trotzdem dürfte der ausgestellte Rennwagen aus der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre stammen.
Denn bis 1971/72 gab es in Indianapolis keine Heckflügel. Ein weiteres Indiz sind Szenen im Spielfilm „Van Nuys Blvd.“. Der 1979 veröffentliche Film spielt teilweise auf einer der Bahnen von Malibu Grand. Schade, dass es die Bahnen nicht mehr gibt. Denn Flitzer hätte ich gerne einmal getestet.
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