von Fredo Steckgaard am 06.07.2025

Zurück in die Zukunft – Marcos lebt wieder

Marcos war nie laut – aber immer da, wenn es darum ging, den Purismus des britischen Sportwagens zu leben. Von 1959 bis 2007 stand Marcos für kompromisslose Fahrdynamik, mutige Technik und unkonventionelles Design. Modelle wie der Mini Marcos oder der Marcos GT waren technisch reizvoll und stilistisch unverwechselbar. Hier ging es nie um Masse, sondern um Klasse – leicht, direkt, kompromisslos und ein Versprechen analoger Fahrerlebnisse.

Marcos kehrt zurück

Marcos kehrt zurück - drei Projekte kündigen die neuen Inhaber jetzt an. (Foto: Marcos Motor Company)

Der Rennfahrer und Ingenieur Jem Marsh gründete Marcos 1959 zusammen mit Frank Costin. Beide kannten sich aus dem „750 Motor Club“ – in dem auch Colin Chapman und Eric Broadley ihre ersten Rennwagen bauten. 1971 war das Geld alle, Marcos stellte den Betrieb ein. Fünf Jahre später erwarb Marsh die Markenrechte zurück. Nach einer weiteren Schließung im Jahr 2000 entstand – erneut unter Mitwirkung von Marsh – 2002 die Marcos Engineering Ltd., die bis 2007 existierte.

Die Highlights aus über 65 Jahren Marcos:

  • Der Mini Marcos GT war 1966 in Le Mans mit nur 1,3 Litern Hubraum der bestplatzierte britische Wagen
  • Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart sowie F1-Piloten Jackie Oliver und Derek Bell fuhren für Marcos Rennen
  • Stars wie Rod Stewart oder Paul Jones (Manfred Mann) fuhren im Alltag Marcos GT – Jay Leno schwärmte jüngst in seiner TV-Sendung von der Einzigartigkeit der Marke
  • In den 1990ern und 2000ern holten Marcos-GTs nationale und europäische GT-Titel
  • Der Mantis GT war 1998 der erste britische Straßensportwagen mit 500 PS Leistung

Schon 1999 entstand zudem die Marcos Heritage Spares Ltd. die nach der Insolvenz von Marcos Engineering sämtliche Produktionsmittel und Markenrechte übernahm, aber keine neuen Fahrzeuge mehr baute. 2021 wurde Marcos Heritage Spares Teil der Page Automotive Group. Ein Jahr später erwarb Automotive Vision Ltd zunächst die Page Automotive Group und kurz darauf auch Marcos Heritage Spares – womit sämtliche Markenrechte, Werkzeuge und Fahrzeugunterlagen bei Automotive Vision und ihrem Chairman Howard Nash liegen.

Marcos

Auch Freunde klassischer Marcos dürfen sich freuen – denn der Neustart von Marcos soll auch die Teileversorgung beflügeln. (Foto: Marcos Motor Company)

Nash ist ein Mann mit Benzin im Blut und verfolgt große Pläne. Denn Marcos wagt jetzt den Neustart – mit Modellen für Straße und Rennstrecke. Der Schritt reiht sich ein in eine Welle von Revivals: Renault holte 2012 Alpine zurück. Bizzarrini feierte 2020 seine Auferstehung mit dem Bizzarrini 5300 GT Corsa Revival und arbeitet inzwischen am Hypercar Bizzarrini The Giotto. Auch Marcos will mehr als „nur“ Retro bieten – wie die Projekte unterstreichen, an denen Marcos arbeitet.

Drei Projekte kündigt Marcos an:

  • Projekt #1 ist eine moderne Neuinterpretation eines klassischen Marcos-Modells. Silhouette und Charakter bleiben, aber Technik und Plattform sind neu. Der Prototyp fährt bereits – vorerst auf der Rennstrecke.
  • Projekt #2 ist ein völlig neues Fahrzeug – unabhängig vom bisherigen Line-up. Es wurde von Grund auf konstruiert, crashgetestet, homologiert und fährt auf einem eigens entwickelten Chassis. Es soll puristisch, leicht und fahrfokussiert sein.
  • Projekt #3 richtet sich an die Traditionalisten: Continuation Cars – originalgetreu neu aufgelegte Modelle mit den historischen Werkzeugen und Formen. Authentisch, offiziell und mit vollem Markenrecht als Marcos gebaut.

Wann genau erste Fahrzeuge erhältlich sein werden, verrät Marcos noch nicht. Doch dass hier mehr entsteht als ein Showcar für Messen, steht jetzt schon fest. Denn die Rückkehr von Marcos versteht sich nicht nur als Marketingnummer. Sie ist der Versuch, eine besondere Marke wieder mit Leben zu füllen. Mit technischer Substanz, klarer Vision – und viel Respekt vor dem, was Marcos einst ausmachte: Fahrfreude pur. Denn Marcos will zurück auf die Strecke. Und das mit Stil und Substanz.


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