Die unübersichtliche Geschichte von Talbot im Überblick

von Tom Schwede am 03. May 2020

Die Geschichte von Talbot ist unübersichtlich. Gegründet 1903 in Großbritannien, wurde der Autobauer bereits 1919 Teil von S. T. D. Motors. Heute gilt Sunbeam-Talbot-Darracq als erster pan-europäischer Autokonzern. Nach der Pleite von S. T. D. Motors trennten sich die Wege. Ab 1935 gab sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien eine Marke mit dem Namen…

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Wichtiger Baustein in der Geschichte von Talbot: Talbot Lago 26C – Erfolgsmodell von Tony Lago – Foto: Tom Schwede

Die Geschichte von Talbot ist unübersichtlich. Gegründet 1903 in Großbritannien, wurde der Autobauer bereits 1919 Teil von S. T. D. Motors. Heute gilt Sunbeam-Talbot-Darracq als erster pan-europäischer Autokonzern. Nach der Pleite von S. T. D. Motors trennten sich die Wege. Ab 1935 gab sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien eine Marke mit dem Namen Talbot. Das funktioniert nicht und so geht die britische Talbot schon bald in der Rootes-Gruppe auf. 1960 verwand auch der französische Teil. Doch 20 Jahre später feierte Talbot ein Comeback.

Talbot Lago 26C – Erfolgsmodell von Tony Lago

Wichtiger Baustein in der Geschichte von Talbot: Talbot Lago 26C – Erfolgsmodell von Tony Lago

Die vollständige Geschichte von Talbot

Die Anfangsjahre …

… aus S. T. D. Motors werden zwei Unternehmen …

… das kurze Comeback bei PSA

Mehr zur Geschichte von Talbot gibt es in unserem Artikel Talbot – die Marke überlebte in ihrer Geschichte eine Teilung, ging unter und feierte ein Comeback, um 1986 endgültig unterzugehen!

1904 Die Clement Talbot Limited startet in Großbritannien mit der Montage von Fahrzeugen. Clément & Cie liefert dafür zunächst Teilesätze aus Frankreich an. Am Kühlergrill der Fahrzeuge steht Clément Talbot.
1919 Darracq and Company London, zu der bereits die französische Automobiles Darracq S.A. gehört, kauft die Clement Talbot Limited.
1920 Nach dem Kauf von Sunbeam durch Darracq entsteht der britisch-französische Autokonzern S. T. D. Motors – Sunbeam-Talbot-Darracq, der Fahrzeuge der drei Marken Sunbeam, Talbot und Darracq anbietet. Wobei nur der Konzern nur die Marke Talbot in Frankreich und Großbritannien nutzt. In diesem Jahren heißen die Produkte Automobiles Talbot.
1938 Die Rootes Gruppe führt die bisher getrennten Marken Sunbeam und Talbot zu Sunbeam-Talbot zusammen.
1950 Ein Talbot-Lago T26 gewinnt die 24 Stunden von Le Mans.
1953 Die Rootes-Gruppe verzichtet auf die Nutzung der Marke Talbot. Sie verkauft ihre sportlichen Fahrzeuge nur noch unter dem Namen Sunbeam.
1959 Tony Lago verkauft die Talbot-Darracq S.A. an SIMCA. Der Autobauer verzichtet auf die Nutzung des Markennamens, weil der Versuch Restbestände als SIMCA-Talbot zu verkaufen, misslingt. Die Marke Talbot geht 1960 erstmals unter.
1978 Das Europa-Geschäft von Chrysler schreibt tiefrote Zahlen. Dem US-Autobauer droht der Untergang. Als die US-Regierung eingreift, um das Unternehmen zu retten, muss Chrysler sein defizitäres Europe-Geschäft verkaufen. Die PSA-Gruppe der Familie Peugeot übernimmt Chrysler Europe für einen symbolischen Kaufpreis.
1980 Unter der Regie von PSA verschwindet die Marke SIMCA. Stattdessen klebt jetzt der Markenname TALBOT auf den Autos.
1986 Der Versuch, PSA mit drei Marken zu etablieren, schlägt fehlt. PSA stellt die Marke Talbot im Segment der Pkw ein. Nur in Großbritannien bliebt der Kleintransporter Talbot Express im Angebot. Die Verträge mit Fiat, deren Ducato PSA damals verkauft, sehen bestimmte Stückzahlen für die Marken Peugeot und Talbot vor.
1993 Erst als die Verträge mit FIAT über das Joint-Venture im Bereich der Kleintransporter auslaufen, nimmt PSA die Marke Talbot auch in Großbritannien vom Markt