Mazda R16A – der Lotus 23 Clone für den Wankel-Test

von Tom Schwede am 14.01.2017

In den Archiven der Autobauer finden sich auch echte Schmuckstücke. Die Skizze des Mazda R16A gehört dazu. Welche Geschichte steckt hinter dem Prototyp?

Titelbild zum Artikel:Mazda R16A – der Lotus 23 Clone für den Wankel-Test

Skizze des Mazda R16A von 1965 (Foto: Mazda) – Foto: Mazda

Mazda entscheidet sich früh für den Wankel-Motor. Schon im Februar 1962 erwirbt der japanische Autobauer bei NSU und Felix Wankel die notwendige Lizenz. Mazda darf damit Wankel-Benzinmotoren bis zu einer Leistung von 231 PS bauen. Im Juli 1963 ist der erste Kreiskolbenmotor von Mazda testbereit. Mazda präsentiert den Zweischeibenmotor noch im gleichen Jahr auf der Tokyo-Motor-Show. Ein Jahr später folgt der Prototyp des Mazda Cosmo Sport., der jedoch erst vier Jahre später tatsächlich in den Handel kommt. Bis dahin benötigt der neue Antrieb noch einigen Feinschliff. Die Ingenieure legen bis dahin rund drei Millionen Testkilometer mit ihren Wankelmotoren zurück.

Für diese Tests entsteht der Mazda R16A

Für die Testfahrten bauen die Mazda-Ingenieure mit dem Mazda R16A einen offenen Sportwagen. Beim Design des Sportwagens standen offensichtlich der Porsche 718 und vor allem der Lotus 23 Pate. Gerade der Lotus ist ein gutes Vorbild. Denn der kleine Brite ist seit seinem Debüt 1962 in seiner Klasse das Maß der Dinge. Genauso wie der Lotus verfügt der Mazda über zwei Sitzplätze und einen zwischen den Achsen angeordneten Motorenraum. In den kommenden Jahren kommen hier alle bei Mazda verfügbaren Wankelmotoren zum Einsatz. Denn der erste Prototyp hatte zwei Kammern mit jeweils 398 ccm Kammervolumen. Nach den ersten Tests entscheiden sich die Techniker für ein Kammervolumen von zweimal 491 ccm. Über dieses Kammervolumen wird schließlich auch das Serientriebwerk im Cosmo Sport verfügen. Mit der Vergrößerung verbessert sich die Fahrbarkeit aus dem Drehzahlkeller. Deshalb wirft Mazda die ursprünglichen Pläne über den Haufen.

Parallel zur Entwicklung des Serientriebwerks entstehen auch Versuchsmotoren mit drei und vier Scheiben. Der R16A ist geeignet, um diese unterschiedlichen Motoren zu testen. Die Test finden hauptsächlich auf dem High-Speed-Oval des Miyoshi Proving Ground statt. Diese Teststrecke in der Nähe des Mazda-Stammsitzes in Hiroshima gehört dem japanischen Autobauer. Bei ihrer Eröffnung im Juni 1965 gilt sie als die modernste asiatische Testanlage. Der R16A dreht hier Runde um Runde, um den ambitionierten Zweischeibenmotor des Cosmo zur Serienreife zu bringen. Denn bei dessen Debüt 1967 ist Mazda der erste Hersteller, der einen Wankelmotor mit zwei Brennkammern in der Serie anbietet. Mit dem Start der Serienproduktion des Cosmo Sport fährt der Mazda R16A ins Archiv. Zu Einsätzen im Motorsport kommt es nie. Dabei hätte das Reglement des Sportwagen-Rennens um den Großen Preis von Japan den Einsatz des R16A damals als Gruppe 7 Sportwagens erlaubt hätte.


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