Roadtrip

#pommesdeluxe2016 – An der Kette – Dönninghaus und Grillbar

Ich hatte auf viel Sonne gehofft, die das Twilight Purple des Ghost zum Strahlen bringen sollte, doch es ist kalt und nieselig. Die Sitzheitzung unter dem hell grauen Leder arbeitet wie ein Hochleistungsgrill. Stufe 3 wird mir schnell zu heiß. Aus dem Radio plärrt Herbert Grönemeyer, als wüsste er wohin es uns an diesem Tag zieht. Wir sind auf dem Weg ins vertraute Bochum. Dort haben Tom und ich uns während des Studiums kennengelernt, nicht bei Dönninghaus, sondern in einem damals angesagten Club. Dennoch hängen an der Dönninghaus viele Erinnerungen.

#pommesdeluxe2016 mit dem Rolls-Royce Ghost

Watt? Pommes?

Einstmals war es eine schlichte Metzgerei, die in einer ebenso schlichten Holzbude mitten im Bermudadreieck ihre Brat- bzw. Currywurst verkaufte. Ich werde nie vergessen, wie ich an einem Neujahrsmittag bei der Verkäuferin kräftig abblitzte, als ich ganz selbstverständlich eine Portion Pommes bestellte. Vollkommen entsetzt, als hätte weiß der Himmel was Schlimmes gesagt, herrschte sie mich an: Wir verkaufen keine Pommes! Es gab nur die berühmte Wurst und sonst nix. Genau die Wurst, die Grönemeyer in seinem Lied so inbrünstig besingt.

Mittlerweile hat Dönninghaus Franchisenehmer und auch Pommes. Die Bude zwischen den Kinos im Bermudadreieck brummt wie eh und je, doch leider durften wir dort in der Fußgängerzone weder den Rolls parken noch fotografieren. Die Angestellte einer Filiale weiter unten in der Innenstadt war nicht besonders kooperativ, weil sie wohl nicht entscheidungsbefugt war. Der Ghost schüchtert offensichtlich ein bisschen ein. Nun ja, an der berühmten Wurst hat sich immerhin nichts geändert. Man kann den Kultwurstmanufakturklassiker und die passende Currysauce sogar online kaufen. Für 8,90 Euro das Kilo.

An der Grillbar auf dem Parkplatz unseres Lieblingsbaummarktes ging es uns übrigens ähnlich. Misstrauisch beäugte uns die Angestellte über ihre Jägerschnitzel hinweg. Wenn die wie handgeschnitzt anmutenden Pommes an dieser Bude nicht so gigantisch gut wären, dann hätten wir diese Station ausgelassen. Doch ein Frittiergut dieser Kategorie möchten wir nicht unterschlagen.

Ein schönes, wildes Tier

Als ich es auf seiner fettigen Serviette hübsch auf dem Picnic Table im Fond des Ghost zu drapieren versuchte, schob ein alter Herr seinen Wagen mit drei Säcken Blumenerde an uns vorbei. Er stellte den Karren ab und kam vorsichtig auf uns zu. Sehr dezent und langsam ging er um den Rolls herum und schaute sich jedes Detail genau an. Dann streckte er seine Hand aus und ließ sie ganz sanft über den großen Kotflügel gleiten. So, als hätte er es nach langem Zögern endlich gewagt, ein wildes, exotisches Tier zu streicheln. Dabei lächelte er mich begeistert an. „In diesem Leben nicht mehr.“ sagte er schelmisch. „Aber schön ist er!“ Dann ging er so leise wie er gekommen war, lud die Blumenerde in sein kleines Auto und war weg. Begegnungen wie diese retten mir den Tag.

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