Ford Probe III – Zukunftsblick von 1981
von Tom Schwede am 30. Oct 20221981 zeigte Ford auf der IAA die Studie Ford Probe III. Dessen Karosserie kam später als Ford Sierra auf die Straße. Doch sein Cockpit geriet in Vergessenheit.
1981 zeigte Ford auf der IAA die Studie Ford Probe III. Dessen Karosserie kam später als Ford Sierra auf die Straße. Doch sein Cockpit geriet in Vergessenheit.
Wie sehen unsere Autos morgen oder übermorgen aus? Diese Frage beschäftigt die Autobauer seit Jahrzehnten. Mit Konzeptfahrzeugen gewähren sie dem Publikum regelmäßig Einblick in ihre Gedanken zu einer möglichen Zukunft. Denn so lässt sich prima prüfen, ob das, worüber die Designer gerade nachdenken, eine Chance beim Publikum hat. Kommt ein Konzeptfahrzeug nicht beim Publikum an, dann war es nur ein Versuch. Gefällt es, dann folgt das Serienmodell. Auch bei Ford gab es immer wieder Studien, die entweder in der Versenkung verschwanden oder (zumindest teilweise) auf unsere Straßen kamen.
Ford erwarb 1970 Ghia und erwarb damit viele kreative Ideen!
Ende der 1970er-Jahre begann Ford in Zusammenarbeit mit Ghia in die Zukunft zu blicken. Das Designstudio aus Turin gehört seit 1970 zum amerikanischen Autoriesen. Mit dem Ford Probe Ghia zeigte das US-Italienische Duo 1979 auf der IAA in Frankfurt ein Coupé. Dessen Linie folgte dem Motto „Alles Keil, oder was“. Trotz dieser Vorgabe war der Ford Probe I aerodynamisch ausgefeilt. Einige schreiben der Studie einen Luftwiderstandsbeiwert von cW 0,25 zu. Doch die Zeit der Keile war da eigentlich schon vorbei. Trotzdem nahm ein Jahr später auch die Studie Ford Probe II die Idee des Keils nochmal auf.
Doch die viertürige Studie Ford Probe II geriet schnell wieder in Vergessenheit, stand nur auf der Automesse in Detroit und fuhr dann direkt ins Magazin. Im Pressebereich von Ford gibt es heute keinen Hinweis auf diese Ford-Studie mehr. Damit teilt sie das Schicksal des ihr ähnlichen Ford Granada Altair. Das liegt wohl daran, dass der Zug der Gestaltung bei Ford längst in eine andere Richtung fuhr. Auf der IAA 1981 in Frankfurt ging Ford damit an die Öffentlichkeit. Mit der Studie Ford Probe III zeigte Ford erstmals sein neues „Aero-Design“. Die Studie nahm vieles vom Ford Sierra vorweg, der ein Jahr später Premiere feiern sollte.
Der Unterschied zwischen Ford Probe III und Sierra ist gering!
Wer heute die Bilder der Studie betrachtet, der erkennt das sofort. Nur unterhalb einer Linie, die sich von der Unterkante der Scheinwerfer bis zum Heck zieht, gibt es größere Unterschiede. Das betrifft nicht nur das teilverkleidete Hinterrad sondern die gesamte Gestaltung der Luftführung im unteren Teil des Fahrzeugs. Auch bei den Rückspiegeln und den Hecklichtern war das ein Jahr später vorgestellte Serienmodell konservativer. Zudem fällt auch auf, dass die Studie auf extrem schmalen Reifen rollt. Damit reduzierten die Entwickler den Luftwiderstand. Praxistauglich war das vor vier Jahrzehnten nicht.
Ein Ausblick auf die Zukunft war auch der Innenraum der Studie. Er zeigt, wie sich die Entwickler vor vier Jahrzehnten den kommenden Einfluss des Computers vorstellten. Die Pfeile im rechten Bereich des Cockpits deuten darauf hin, dass die Entwickler an ein Navigationssystems dachten. Das heutige „Global Positioning System“ (GPS) war damals noch im Konzeptstadium. Daher wäre interessant zu wissen, wie die Entwickler sich die Umsetzung des Navigationssystems vorstellten.
Was fand sich von der Studie Ford Probe III in der Serie wieder?
Die äußere Form der Studie Ford Probe III fand sich klar im ein Jahr nach der Studie vorgestellten Ford Sierra wieder. Sogar den doppelten Heckspoiler der Studie gab es beim Sierra XR4i und dessen US-Bruder Merkur XR4Ti mit Turbomotor. Aber auch die Gestaltung des Ford Taurus, den Ford 1986 auf dem Heimatmarkt vorstellte, ist von der Studie inspiriert. Keinen Bestand hatte der Innenraum. Offenbar kam dieser Blick in die Zukunft beim Publikum nicht an. Wer so etwas wollte, der musste später zum Citroën BX greifen. Dort gab es später auf Wunsch ein vom Probe II inspiriertes Cockpit.
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