Fournier et Marcadier oder Automobiles Marcadier? Frankreichs Antwort auf Lotus!
Fournier-Marcadier revolutionierte die französische Kit-Car-Szene. Vom Barquette FM bis zum CAN-AM – hier treffen Leichtbau und Racing-Leidenschaft aufeinander! 🇫🇷🏁

1963 begannen Marcel Fournier und André Marcadier mit der Produktion von Rennwagen. Einziges Produkt ihrer zunächst in Lyon ansässigen Werkstatt war der offene Sportwagen Barquette FM. „FM“ stand dabei für den Markennamen Fournier-Marcadier. In ihrem Firmenlogo verewigten die Gründer neben ihrer Heimatstadt einen Windhund – wohl als Hinweis auf den Leichtbau ihres Sportwagens.
Barquette FM war das erste Kit Car aus Frankreich!
Den Antrieb des Barquette FM übernahm der Vierzylindermotor aus dem Renault 8, der im kleinen Sportwagen als Mittelmotor vor der Hinterachse saß. Neben vollständig montierten Fahrzeugen boten Marcel Fournier und André Marcadier ihren Sportwagen auch als Kit Car zur Selbstmontage an. Es ist nicht ganz klar, wie viele Exemplare des Barquette FM entstanden. Kenner gehen von etwa 60 Fahrzeugen und Bausätzen aus.
Die Konstruktion des Fahrzeugs geht auf André Marcadier (1925–2013) zurück. Schon die Großeltern des aus Lyon stammenden Marcadier betrieben einen Betrieb zur Metallverarbeitung. Mit 22 Jahren machte sich Marcadier mit der Herstellung von Fahrrädern selbstständig. Als in den 1950er-Jahren die ersten Karts aus den USA in Europa auftauchten, inspirierte das auch André Marcadier. Der Franzose baute eigene Karts.
Vom Kit Car zu Rennwagen!
Inspiriert von Colin Chapman und seinen berühmten Lotus begann André Marcadier in den 1960er-Jahren mit der Konstruktion seines ersten Autos. 1963 stellte er in Zusammenarbeit mit Marcel Fournier den Barquette FM vor. Ab 1967/68 ergänzte Fournier-Marcadier sein Programm um einen ARAL getauften Formel-Rennwagen. Er basierte auf dem Sportwagen Barquette FM und war für die Formula France vorgesehen.
Etwa 1966 wurde die Werkstatt in Lyon zu klein. Das Unternehmen zog in den Vorort Mions um. Dort entstand das Flügeltür-Coupé Barzoi. Ab 1970 führte André Marcadier das Geschäft allein fort. Daher änderte er den Markennamen Fournier-Marcadier in Automobiles Marcadier. Neben dem von der alten Firma übernommenen, nun Marcadier Barzoi genannten Coupé baute das Unternehmen auch Rennwagen.
Der CAN-AM und Barquette AM 78 – die Sportwagen von Automobiles Marcadier!
Besonders bekannt ist die Barquette CAN-AM. Der offene Sport-Prototyp war im französischen Bergrennsport und bei Rundstreckenrennen in Frankreich beliebt. Bis Anfang der 1980er-Jahre, als das Reglement der Gruppe 6 (1976) auslief, entstanden mehr als 100 Exemplare des Sportwagens – die Mehrzahl mit Renault-Motor, einige jedoch auch mit Simca-Motor.
Mehr als 200 Exemplare des Flügeltürers Marcadier Barzoi wurden gebaut. Automobiles Marcadier bot das Coupé bis etwa 1983 an. Nur Randerscheinungen blieben die als Bamby und Savane bezeichneten Strandwagen. Ab Mitte der 1980er-Jahre konzentrierte sich Automobiles Marcadier auf den Nachbau von Klassikern wie dem Lotus Seven, dem Ford GT40, der AC Cobra und dem Porsche 550 RS.
Dabei vertraute André Marcadier meist auf Motoren französischer Hersteller. Seine Cobra und sein GT40 wurden vom PRV-Motor aus dem Peugeot 604 oder dem Renault 25 angetrieben. Sein 550 RS nutzte den Boxermotor aus dem Citroën GS. Insgesamt entstanden bis 1995 rund 600 Fahrzeuge und Bausätze. Danach setzte sich André Marcadier zur Ruhe.
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