Carspotting: Gleichteilestrategie Türgriff
von Tom Schwede am 15. Apr 2016Mit ist das nie so aufgefallen, aber bereits in den 1980er-Jahren gab es im VW-Konzern eine offensichtliche Gleichteilestrategie. Auf der Techno Classica habe ich an drei unterschiedlichen Fahrzeugen des Konzerns den gleichen Türgriff gefunden. Das erste Bild zeigt den Türgriff des VW Golf I. Der wurde 1974 mit diesem Türgriff vorgestellt. Und ich meine, dass…
Mit ist das nie so aufgefallen, aber bereits in den 1980er-Jahren gab es im VW-Konzern eine offensichtliche Gleichteilestrategie. Auf der Techno Classica habe ich an drei unterschiedlichen Fahrzeugen des Konzerns den gleichen Türgriff gefunden.
Das erste Bild zeigt den Türgriff des VW Golf I. Der wurde 1974 mit diesem Türgriff vorgestellt. Und ich meine, dass sich der Türgriff auch bei der 1982 vorgestellten zweiten Golf-Generation nicht – oder allenfalls nur geringfügig – änderte.
Das zweite Bild zeigt, dass der Türgriff des Golf I auch beim 1980 vorgestellten legendären Audi Quattro zum Einsatz kam. Die auf dem Foto zu sehende verchromte Leiste war übrigens kein Alleinstellungsmerkmal der Luxusmarke Audi. Die gab es auch bei Volkswagen.
Der Audi Quattro, über dessen Entstehungsgeschichte ich kürzlich am Rande in einem Artikel im Audi-Blog schrieb, basierte auf dem Audi Coupé B2. Das wiederum war ein geänderter Audi 80 B2 mit zwei Türen und Schrägheck. Und überall gab es diesen Türgriff. Womit er zu einem Millionen-Seller wurde.
Und deshalb – vermutlich völlig selbstverständlich – auch am Audi Prototyp eines Gruppe S Sportwagens landete, den Audi ab 1985 auf die Räder stellte. Die Gruppe S hätte in der Rallye-Weltmeisterschaft die Gruppe B ablösen sollen. Denn dort hatte das Wettrüsten der Hersteller zu einer Explosion der Kosten und extrem gefährlichen Autos geführt.
Der Türgriff, den Volkswagen ab Mitte der 1970er-Jahre so massenhaft zum Einsatz brachte, hatte übrigens ein Problem. Er war relativ leicht zu knacken. Langfinger stachen auf der Höhe des Schlosses an der Unterseite des Griffs mit einem Schraubenzieher ins Blech, um die Tür zu öffnen. Das war – im Vergleich zum Einwurf der Scheibe – eine vergleichsweise unauffällige Methode, um ein Auto aufzubrechen.
Zurück blieb ein geöffnetes und meist ausgeräumtes Auto sowie eine beschädigte Tür. Während meiner Lehre bei einer Hamburger Versicherung habe ich viele entsprechende Schadenfotos gesehen. Und wurde selbst zwei Mal Opfer so einer Straftat. Wobei ich neben zwei Radios auch eine Lederjacke, die ich leichtsinnigerweise im Auto hatte liegen lassen, einbüßte.
Diese Auto-Aufbrüche wären mit einer Verstärkung beziehungsweise am unteren Rad des Türgriffs übrigens leicht abzustellen gewesenen. Doch das hätte das Massenteil Türgriff teurer gemacht. Zudem wäre der Einbau erschwert worden. Weshalb sich hier, soweit ich das erinnere, nichts änderte. Stattdessen bot der Zubehörhandel bald sogenannte Armor Doorplates an – aber das ist eine andere Geschichte.
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