März 1985: Die Internationale Formel 3000 Meisterschaft startet
Nach dem Auslaufen der Formel 2 in Europa führte die FISA Anfang 1985 die Formel 3000 ein. An die Stelle der Formel-2-Europameisterschaft trat damit die Internationale Formel-3000-Meisterschaft. Am 24. März 1985 fand in Silverstone der erste Lauf der neuen Fahrzeugklasse statt.

Die 1967 etablierte Formel-2-Europameisterschaft galt lange als optimales Sprungbrett in die Formel 1. Wer sich den Titel des Europameisters sichern konnte, der fuhr im nächsten Jahr meist Grand Prix. Für andere Piloten war die Formel 2 die Spitze ihres Motorsport-Lebens. Zu dieser Zeit war das Fahren in der Formel 2 auch für Hobby-Piloten noch finanzierbar. Doch spätestens zu Beginn der 1980er-Jahre explodierten die Kosten. Die Teamchefs Enzo Osella, Ted Toleman sowie John Wickham (Spirit) erkannten, dass die Formel 1 kaum teurer als die Nachwuchsklasse war. Daher stiegen sie mit ihren Teams in die Königsklasse auf.
Die Kosten explodierten und die Spannung nahm trotzdem ab!
Ihr Abschied schwächte die Formel-2-Szene. Denn gleichzeitig nahm angesichts der steigenden Kosten in der Formel 2 die Anzahl der Privatfahrer im Laufe der Zeit deutlich ab. Das Ganze verstärkte die Dominanz der 340 PS leistenden Werksmotoren von Honda. Denn 1983 und 1984 gewannen sie fast 70 Prozent der europäischen Formel-2-Rennen. Wobei Honda half, dass BMW sein Engagement in der Formel 2 reduzierte und die Vorbereitung seiner circa 310 PS starken Motoren freien Tunern überließ. Das machte die Formel-2-Europameisterschaft sowie Formel-2-Rennen ohne Meisterschaftsstatus für Veranstalter zunehmend unattraktiv. Denn wenn der Sieger vorher feststeht, dann kommen weniger Zuschauer.
Ursprünglich wollte die FISA schon ab 1984 etwas Neues ausschreiben. Doch die bestehenden Teams setzten sich durch. Sie argumentierten, dass eine neue Fahrzeugklasse zunächst die Kosten nach oben treiben würde. Doch der Druck stieg weiter an. Denn 1984 traten bei einigen EM-Läufen nur noch etwas mehr als zehn Fahrzeuge an. Kein Unterschied zu den Zeiten der 1970er-Jahre, als sich in den Trainingsläufen meist mehr als 30 Fahrzeuge um die Qualifikation stritten. Deshalb war es den Verantwortlichen klar, dass es so nicht weitergehen konnte. 1985 wurde die Internationale Formel-3000-Meisterschaft die Top-Nachwuchs-Serie.
Die Formel 3000 ersetzte die Formel 2
Die Regeln der Formel 3000 stellten die Konstruktion des Chassis weiterhin frei, wobei dieses mindestens 540 Kilogramm auf die Waage bringen musste. Damit sollten die neuen Boliden genau 40 Kilogramm mehr als ihre Vorgänger wiegen. Damit trugen die Regelhüter den schwereren drei Liter großen Motoren Rechnung. Darüber hinaus stand der neuen Fahrzeugklasse eine Breite von 2,15 Metern zu. In der Formel 2 lag die Maximalbreite noch bei zwei Metern. Wie in der Formel 1 mussten auch die neuen Formel-3000-Boliden über eine Bodenfreiheit von 40 Millimetern verfügen.
Mit dem Mindestgewicht und der Breite orientierte sich die Formel 3000 an der Königsklasse. Das war, wie auch die Wahl der Motoren, Absicht. Denn es ermöglichte den Teams den Zugriff auf ausrangierte Formel-1-Boliden. Doch diese tauchten nur vereinzelt in der Formel 3000 auf. Robert Moreno (4x) und Claudi Langes (2x) traten mit einem Tyrrell 012 an. Lamberto Leoni (6x) und Thierry Tassin (2x) fuhren zeitweise den Williams FW08C. Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Slim Borgudd saß dreimal in einem Arrows A6. Doch fast alle Piloten wechselten schnell auf einen „echten Formel 3000“. Wer konnte, der entschied sich in der Regel für den March 85B.
Die echten Formel 3000 waren schneller!
Das zeigt, dass die speziell für die neue Fahrzeugklasse konstruierten Fahrzeuge den älteren Grand-Prix-Boliden und auch aufgerüsteten Formel-2-Boliden überlegen waren. Dabei spielte eine Rolle, dass sich die Aerodynamik damals rasend schnell weiterentwickelte. Die Formel-1-Boliden waren mindestens zwei Jahre alt. Deshalb waren die Formel-3000-Fahrzeuge einfach die modernen Rennwagen. Dazu kam, dass sie optimal auf die in der Formel 3000 vorgeschriebenen Reifen angepasst waren. Die ehemaligen Formel-1-Boliden benötigten eigentlich breitere Reifen, um optimal zu funktionieren.
Die Rennen der Internationalen Formel 3000-Meisterschaft 1985
Datum | Rennen | Distanz | Runden | Sieger |
---|---|---|---|---|
24. März 1985 | Silverstone | 207 Kilometer | 44 Runden | Mike Thackwell |
7. April 1985 | Thruxton | 204 Kilometer | 54 Runden | Emanuele Pirro |
21. April 1985 | Estoril | 204 Kilometer | 47 Runden | John Nielsen |
12. Mai 1985 | Vallelunga | 208 Kilometer | 65 Runden | Emanuele Pirro |
27. Mai 1985 | Pau Grand Prix | 198 Kilometer | 72 Runden | Christian Danner |
2. Juni 1985 | Spa-Francorchamps | 201 Kilometer | 29 Runden | Mike Thackwell |
30. Juni 1985 | Dijon | 209 Kilometer | 55 Runden | Christian Danner |
28. Juli 1985 | Enna-Pergusa | 198 Kilometer | 40 Runden | Mike Thackwell |
17. August 1985 | Österreichring | 184 Kilometer | 31 Runden | Ivan Capelli |
24. August 1985 | Zandvoort | 204 Kilometer | 48 Runden | Christian Danner |
22. September 1985 | Donington | 160 Kilometer | 40 Runden | Christian Danner |
Ein für den 28. April 1985 geplanter Lauf am Nürburgring wurde wegen Schneefalls nicht ausgetragen.
Außerdem waren die Formel 3000 etwas wendiger als die umgebauten Formel-1-Boliden. Denn die ehemaligen Grand-Prix-Boliden stammten aus einer Zeit, als sie bis zu 220 Liter Kraftstoff an Bord nehmen durften. Formel-1-Rennen dauern bis zu zwei Stunden und führen über eine Distanz von gut 300 Kilometern. Die Rennen der Formel 3000 waren je nach Strecke „nur“ zwischen 50 und 70 Minuten lang. Ihre Distanz lag bei 200 Kilometern. Deshalb verfügten die Formel-3000-Boliden über deutlich kleinere Tanks. Dadurch waren sie etwas kompakter als die älteren F1-Boliden und hatten damit eine bessere Gewichtsverteilung und Balance.
Die Motoren der Formel 3000!
Bei der Entscheidung für einen maximalen Hubraum von drei Litern wurde der Einfluss der FOCA deutlich. Denn fast alle Mitglieder der Vereinigung der Formel-1-Teams saßen auf noch praktisch wertlosen Cosworth-Motoren (englisch). Schließlich war die Formel 1 inzwischen eine Turbo-Klasse. Ihnen kam es gelegen, diese Motoren an Formel 3000-Teams weiterzureichen. Um die Laufleistung zu verlängern, legten die Regelhüter für die Formel 3000 ein Drehzahllimit von 9.000 Umdrehungen pro Minute fest. Damit benötigten die Formel 3000-Teams weniger Budget für Motorrevisionen.
Die Tuner erkannten, dass dieses Drehzahllimit längere Ansaugtrichter erforderte. Mit ihnen entlockten sie der Formel-3000-Version des Cosworth rund 420 PS Leistung. Das lag rund 100 PS unter den 11.000 drehenden Formel-1-Versionen. Damit waren die Formel-3000-Boliden natürlich langsamer als die Boliden der Königsklasse. Keke Rosberg sicherte sich in Silverstone mit einem Williams-Honda die Pole Position und erzielte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 259 Kilometern pro Stunde. Beim Formel-3000-Lauf an gleicher Stelle war Michel Ferté im March-Cosworth 85B der Trainingsschnellste (1:17,92 Minuten).
Die Formel 3000 war trotz ihrer Motoren nicht schneller als die tricksende Formel 2!
Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Franzosen lag bei 218,02 Kilometern pro Stunde. Auch wenn solche Quervergleiche schwierig sind, da zwischen den Rennen ein paar Monate lagen, ermöglicht er doch einen guten Eindruck von den Unterschieden der Fahrzeugklassen. Denn in Silverstone musste Stefan Bellof nochmals mit dem Tyrrell-Cosworth antreten, da sein Tyrrell-Team noch nicht beide Fahrzeuge mit dem Turbo von Renault ins Rennen schicken konnte. Der Deutsche erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 221,792 Kilometern pro Stunde (1:16,596 Minuten). Das zeigt, wie dicht die Formel 3000 an der Saugmotor-Formel 1 war.
Wobei Keke Rosberg mit dem Williams FW08C den schnellen Kurs schon 1983 mit einem Tempo von 230,336 Kilometern pro Stunde (1:13,755) umrundete. Und in den Zeiten der Schürzenautos, die sich in den Kurven am Boden festsaugten, waren die Cosworth-Boliden in Silverstone sogar noch einmal fast zwei Sekunden schneller. Das galt auch für die Formel 2, wo sogar 1984 noch mit der Bodenfreiheit getrickst wurde. Ein Youtube-Video vom letzten Formel-2-Rennen in Silverstone zeigt das deutlich. Als die Spitze dort mit Zeiten unter 1:15 Minuten unterwegs war, hatte sie nicht überall auf der Strecke die vorgeschriebenen 40 Millimeter Bodenfreiheit.
Die Formel 3000 funktionierte!
Der Plan, die Startfelder durch sinkende Kosten zu stabilisieren, gelang. Insgesamt 35 Piloten traten bei den elf Saisonläufen an. Dabei tauchten zwölf Piloten bei maximal zwei Rennen auf. Von ihnen holte nur der spätere Grand-Prix-Pilot Philippe Alliot, der beim Heimspiel in Dijon fuhr, einen Punkt. Das reichte für den 19. Meisterschaftsrang. Das erste Rennen der neuen Fahrzeugklasse gewann mit Mike Thackwell ein alter Bekannter. Denn der Neuseeländer war der amtierende Champion der Formel-2-Europameisterschaft. Und wie im Vorjahr saß Thackwell in einem Werkswagen von Ralt.
Das Ralt-Werksteam, in der Formel 2 mit Motoren von Honda unterwegs, vertraute wie der Rest des Feldes auf Cosworth-Motoren. Der Unterschied lag darin, wer die Motoren vorbereitete. Denn die Wartung bei Cosworth war relativ teuer. Das schuf einen Markt für Tuner wie Brian Hart Ltd., Heini Mader Racing Components, Swindon Racing Engines und Nicholson-McLaren. Damit relativierte sich das Ziel der Einheitsformel etwas. Denn im engen Feld waren auch fünf PS mehr ein echter Wettbewerbsvorteil. Trotzdem sanken die Motorkosten im Vergleich zur Formel 2 tatsächlich. Denn deren zwei Liter-Motoren waren ausgereizt und damit extrem teuer.
Christian Danner sicherte sich den Titel des Internationalen Formel-3000-Meisters!
Die nächsten Rennen gewannen Emanuele Pirro, der für Onyx einen March steuerte, und John Nielsen. Beim vierten Lauf in Vallelunga fuhr Christian Danner erstmals auf das Podium. Dort gewann Pirro als erster Formel-3000-Pilot ein zweites Rennen. Den folgenden Lauf in den Straßen von Pau gewann Danner. Damit siegte im fünften Lauf schon der vierte Pilot. Doch der Sieg war auch ein Fingerzeig für den Verlauf der restlichen Saison. Denn in den kommenden sechs Rennen siegte Danner dreimal und wurde zweimal Dritter. Nur am Österreich-Ring, wo sich mit Ivan Capelli ein weiterer Pilot zum Sieger krönte, verpasste der Bayer die Punkte.
Endstand der Internationalen Formel 3000-Meisterschaft 1985
Platz | Fahrer | Fahrzeug | Team | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Christian Danner (D) | March 85B-Cosworth | BS Automotive | 51 |
2 | Mike Thackwell (NZ) | Ralt RT20-Cosworth | Ralt Racing Ltd. | 45 |
3 | Emanuele Pirro (I) | March 85B-Cosworth | Onyx | 38 |
4 | John Nielsen (DK) | Ralt RT20-Cosworth | Ralt Racing Ltd. | 34 |
5 | Michel Ferté (F) | March 85B-Cosworth | Equipe Oreca | 17 |
6 | Gabriele Tarquini (I) | March 85B-Cosworth | San Remo Racing | 14 |
7 | Ivan Capelli (I) | Genoa Racing | San Remo Racing (1x) und Genoa Racing (7x) | 13 |
8 | Philippe Streiff (F) | AGS JH20-Cosworth | AGS | 12 |
9 | Alain Ferté (F) | Lola T950-Cosworth (4x) und March 85B-Cosworth (4x) | Lola Motorsport (4x), Corbari Italia (3x) und Equipe Oreca (1x) | 10 |
10 | Mario Hytten (CH) | Lola T950-Cosworth (4x) und March 85B-Cosworth (7x) | Lola Motorsport (1x), Corbari Italia (3x) und Onyx (7x) | 8 |
11 | Lamberto Leoni (I) | Williams FW08-Cosworth (6x) und March 85B-Cosworth (4x) | PMC Motorsport (7X) und Corbari Italia (4x) | 8 |
12 | Olivier Grouillard (F) | March 85B-Cosworth | Equipe Oreca | 7 |
13 | Guido Dacco (I) | March 85B-Cosworth (7x) | San Remo Racing | 6 |
14 | Tomas Kaiser (S) | March 85B-Cosworth (8x) | BS Automotive | 3 |
15 | Roberto Moreno (BR) | Tyrrell 012-Cosworth (4x) | Barron Racing | 3 |
16 | Johnny Dumfries (GB) | March 85B-Cosworth (4x) und Lola T950-Cosworth (2x) | Onyx (4x) und Lola Motorsport (2x) | 1 |
17 | Thierry Tassin (B) | Williams FW08-Cosworth (2x) und March 85B-Cosworth | PMC Motorsport (2x) und Eddie Jordan Racing (6x) | 1 |
18 | Juan-Manuel Fangio II (RA) | Lola T950-Cosworth (5x) und March 85B-Cosworth (2x) | Corbari Italia | 1 |
19 | Philippe Alliot (F) | March 85B-Cosworth (1x) | BS Automotiv | 1 |
Punkte gab es nach dem klassischen Grand-Prix-Schema 9-6-4-3-2-1 – Alessandro Santin, Roberto Del Castello, James Weaver, Slim Borgudd, Pascal Fabre, Eric Lang, Aldo Bertuzzi, Max Busslinger, Fulvio Ballabio, Claudio Langes, Val Musetti, Stefano Livio, Pierre Chauvet, Jean-Philippe Grand und Adrian Campos blieben ohne Punkte weil sie sich nie besser als Platz sechs platzieren konnten.
Mit dem Sieg beim Saisonfinale auf dem Circuit Bugatti in Le Mans sicherte sich Christian Danner den ersten Formel-3000-Titel. Das war der erste Sieg eines deutschen Rennfahrers in einer internationalen Formel-Rennserie seit den Tagen der Grand-Prix-Meisterschaft vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Titel ebnete Danner den direkten Weg in die Königsklasse. Denn Zakspeed verpflichtete den Bayern noch im gleichen Jahr für zwei Grand Prix. 1986 fuhr Danner bei Osella und Arrows. Ein Jahr später kehrte Danner zu Zakspeed zurück. 1989 beschloss der Bayer, seine aktive Grand-Prix-Karriere bei Rial zu beenden.
Die Formel 3000 hatte 1985 eine beeindruckende Chassis-Vielfalt!
In der Internationalen Formel-3000-Meisterschaft trat Christian Danner mit einem March 85B an, den Bob Sparshott mit seinem Team BS Automotive einsetzte. Die Motoren des Teams wurden von Heini Mader Racing Components in der Schweiz vorbereitet. Der March war in der Saison 1985 der beliebteste Rennwagen. Denn March lebte vom Verkauf seiner Boliden. So saßen insgesamt 27 Piloten 1985 bei einem Formel-3000-Rennen in einem March. Neun Piloten fuhren einen Lola T950. Unter anderem Juan-Manuel Fangio II begann die Saison mit einem Lola, wechselte jedoch nach sechs Rennen zu einem March.
Der Ralt RT20 blieb in der Debütsaison der Formel 3000 dem Ralt-Werksteam vorbehalten. Erst 1986 sollten auch private Teams den Rennwagen von Ron Tauranac einsetzen. Ein Einzelstück blieb der AGS JH20, den Philippe Streiff in Zandvoort als Dritter sogar einmal auf das Podest steuerte. Bei vier weiteren Rennen fuhr der über 1,90 Meter lange Franzose im französischen Rennwagen als Fünfter in die Punkte. Dazu kamen die ehemaligen Formel-1-Boliden von Williams, Tyrrell und Arrows. Wobei sich Lamberto Leoni im Williams und Roberto Moreno im Tyrrell sogar Punkte sicherten. Minardi entschied sich, seinen ursprünglich für die Formel 3000 entwickelten Minardi M185 in der Formel 1 einzusetzen.
Doch die Formel-3000-Champions rissen in der Formel 1 keine Bäume aus!
Nach Christian Danner schafften auch die Formel-3000-Titelträger der kommenden Jahre den Sprung in die Königsklasse des Motorsports. Doch weder Ivan Capelli (1986) noch Stefano Modena, Roberto Moreno, Jean Alesi, Érik Comas, Christian Fittipaldi, Luca Badoer, Olivier Panis, Jean-Christophe Boullion oder Vincenzo Sospiri konnten in der Formel 1 große Erfolge feiern. Nur Jean Alesi und Olivier Panis gewannen jeweils einen Grand Prix. Die Mehrzahl der Formel-3000-Champions verschwand sogar recht schnell wieder aus der Königsklasse. Vincenzo Sospiri brachte es nur auf ein Grand-Prix-Wochenende.
Gleichzeitig fuhren Stars wie Ayrton Senna, Michael Schumacher oder Damon Hill ohne große Erfolge in der Formel 3000 eine Stufe höher zum Weltmeistertitel. Teilweise sprangen sie, wie Ayrton Senna, sogar direkt aus der Formel 3 in die Königsklasse. Bis zur Saison 1987 ging der F3000-Titel immer an March-Piloten. 1988 gewann mit Roberto Moreno erstmals ein Reynard-Pilot die Formel-3000-Meisterschaft. Nur 1990 holte mit Érik Comas im Lola noch ein anderes Fabrikat den Titel. Alle weiteren Meisterschaften bis 1996 holte Reynard. Damit war Reynard Motorsport der überlegene Hersteller der Konstruktionsjahre der Formel 3000.
Ab 1996 war die Formel 3000 eine Einheitsklasse
Unter den Motorhauben der Titelträger saß meist ein Cosworth-Motor. Nur von 1989 bis 1991 konnte die Honda-Tochter Mugen die Dominanz des britischen Aggregats zeitweise brechen. Doch ab 1992 war die Formel 3000 wieder eine Formel Cosworth. Trotzdem blieb das Manko, dass sich die Titelträger in der Formel 1 nicht durchsetzen konnten. Die Verantwortlichen erkannten, dass der Titelgewinn stark davon abhing, in welchem Team und mit welchem Chassis ein Pilot antrat. Um diesen Faktor zu nivellieren, wurde aus der Formel 3000 ab 1996 eine Einheitsklasse. Das Chassis lieferte Lola. Exklusiver Motoren-Lieferant wurde Zytek.
Doch das änderte nichts am Kernproblem. Denn auch die nächsten Formel-3000-Champions gewannen keinen Formel-1-WM-Titel. Aber eigentlich ist dieses Problem älter. Denn auch keiner der Gewinner der von 1967 bis 1984 ausgetragenen Formel-2-Europameisterschaft wurde Formel-1-Weltmeister. Aber Jacky Ickx (8), Jean-Pierre Beltoise (1), Clay Regazzoni (5), Ronnie Peterson (10), Patrick Depailler (2), Jacques Laffite (6), Jean-Pierre Jabouille (2) und René Arnoux (7) gewannen immerhin 41 Grand Prix. Ende 1996 schickte die FIA die Formel 3000 in Rente. An ihre Stelle trat die GP2. 2017 wurde aus der GP2 die neue Formel 2.
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