Stoppt Gerrit Sievert! Worte am Sonntag, Wochenrückblick #22-2014

Alte Autos faszinieren. Zwischen den oft technisch perfekten aber genauso oft langweiligen Fahrzeugen der Gegenwart glänzen sie mit dem Charme ihrer Zeit. Der bewusste Verzicht auf den Komfort heutiger Autos zieht inzwischen besonders die Generation „über 40“ an. Ganze Horden derer, die spätestens in den 1970er-Jahren eingeschult wurden, gönnen sich inzwischen einen Klassiker für automobile Stunden zwischendurch.

Zu ihnen gehört auch Gerrit Sievert. Der Berliner war, wie er auf Spiegel Online schreibt, irgendwann gelangweilt von Hotelanlagen. Daher entdeckte Sievert das Campen für sich. Weil er eine Körperlänge hat, die über das Normmaß hinausgeht, machte sich der Mode- und Fashion-Fotograf deshalb auf die Suche nach einem alten LKW, um ihn zum Wohnmobil umzubauen. Nun denn, die Länge macht ihn eigentlich sympathisch. Schließlich kenne ich das Problem mit Hotelbetten.

In Siegen fand Sievert, wie er in einem Blogbeitrag auf Spiegel Online beschreibt, ein altes Feuerwehr-Fahrzeug. Dies überführte der Fotograf inzwischen in die Hauptstadt. Dort soll aus dem Tanklöschfahrzeug ein Wohnmobil entstehen. Auch wenn das Fahrzeug an der Spree, wie die Kommentare auf Spiegel Online zeigen, nicht überall willkommen ist.

Hoffentlich nicht!

Einem echten Klassikfan wie mir, der nicht erst vor Kurzem der Mode Oldtimer verfallen ist, wird bei diesem Vorhaben richtig schlecht. Da hat ein originales Feuerwehrfahrzeug mehr als 50 Jahre weitgehend unbeschadet überstanden. Und nun will so ein Hauptstadt-Hipster dem Fahrzeug seine Seele rauben. Natürlich kann Gerrit Sievert mit seinem Lkw machen, was er will. Trotzdem hat dieser wunderbare Klassiker so einem Umbau nicht verdient.

Mit dem Umbau zum Wohnmobil geht genau das verloren, was dieses Fahrzeug ausmacht. In meinen Augen ist die Verwandlung eines vollständig erhaltenen 50 Jahre alten Feuerwehr-Fahrzeugs in ein Wohnmobil fast schon ein Verbrechen. Das kann man anders sehen. Aber ich wünsche dem Fahrzeug, dass dieser Berliner bald der nächsten Mode folgt – bevor er dieses Kulturgut endgültig zerstört hat. Mensch Gerrit, so doof sind Hotelanlagen ja gar nicht! Überleg es Dir noch mal.

AutoNatives.de ist auch bei Facebook. Wir freuen uns über ein Like.



Ein Beitrag von:

Als Kind der 1970er-Jahre hatte Tom das große Vergnügen, in einem ausgesprochen automobilen Umfeld aufzuwachsen. Das war der optimale Nährboden, um heute über Autos zu schreiben und regelmäßig am Mikrofon über Autos zu sprechen. Denn Tom Schwede moderiert seit 2010 bei großen Oldtimer- und Klassik-Veranstaltungen in Deutschland. So ist Tom unter anderem bei den Classic Days (früher Schloß Dyck, heute in Düsseldorf) oder dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring zu hören. Wenn Sie also einen Moderator oder Streckensprecher für Ihre Oldtimer-Rallye oder Ihr Oldtimer-Treffen suchen, dann sind Sie bei Tom definitiv richtig!

22 Kommentare

  1. Stefan
    1. Juni 2014

    Der Typ ist doch Mode-Fotograf, da fällt dem bestimmt bald was Neues ein. Kennen die in Berlin schon diese Fahrräder ohne Freilauf, die ich richtigen Metropolen wie New York oder London in sind? Das wäre doch mal was. 😉

  2. Joachim
    1. Juni 2014

    oder wandern im spreewald oder ein hausboot … das kann er dann auch gerne umbauen. bekommt er wenigstens kein h-kennzeichen für …

  3. Lutz
    4. Juni 2014

    Ich verstehe Euch „Oldtimer“-Puristen nicht. Anstatt froh zu sein, dass solch Alteisen am Leben gehalten wird und noch richtig zum Einsatz kommt, höre ich immer nur Gemäcker.
    Wo wollt Ihr denn eigentlich mit der Menge an alten Feuerwehrfahrzeugen hin? Sie in irgendelchen Hallen, hochglanzpoliert, verstecken und einmal im Jahr ausfahren? Oder doch lieber noch ein weiteres langweiliges Feuerwehrmuseum eröffnen? Irgendeine alte Uniform, ’n paar Schläuche und’n Feuerlöscher aus den 50ern lässt sich doch sicherlich auch noch finden.
    Da ist mir der Umbau zum Wohnmobil doch deutlich lieber.
    Ihr, die permanenten Stänkerer, solltet Euch ein klein bisschen mehr in Toleranz üben. Im Endeffekt betreiben wir eh das gleiche Hobby.

    Lutz

    • Dirk
      4. Juni 2014

      Ne‘ Lieber Lutz, das ist nicht das gleiche Hobby. Aber egal, soll doch jeder machen wie er will. Das steht da im übrigen auch ganz deutlich „… Natürlich kann Gerrit Sievert mit seinem Lkw machen, was er will. …“

      Allerdings muss gestattet sein, den SPON Artikel zu kommentieren. Gerade, wenn man anderer Meinung ist. Das ist dann im übrigen auch kein Stänkern. sondern schleicht Meinungsfreiheit.

  4. Tom D.
    4. Juni 2014

    Es ist schon verwunderlich, wie vernarrt manche selbsternannten Wächter des kraftfahrzeughistorischen Kulturguts in alte Feuerwehrautos sind. Vermutlich, weil sie das Standardlastauto mit grossen Kulleraugenscheinwerfern und golden glänzender Bimmelglocke aus unseren Kinderbüchern sind.
    Tom Schweder schreibt: „Da hat ein originales Feuerwehrfahrzeug mehr als 50 Jahre weitgehend unbeschadet überstanden“ Tja. Mit anderen Worten nach 30 Jahren aktivem Feuerwehrdienst hat sich für den alten Magirus zwanzig Jahre lang kein Schwein für interessiert, schon gar kein sogenannter Oldtimerfan. Erst als das Auto über Spiegel-Online eine gewisse Bekanntheit erlangt, sehen einzelne Oldtimerfans nun plötzlich Holland in Not. Schon komisch.
    Ebenso komisch ist die Vorverurteilung von Gerrit Sievert, der hier nun auch noch namentlich eines Verbrechens bezichtigt wird. Krass. Irgendwas läuft doch schief bei uns.
    Hat einer dieser Orginalitäts-Verfechter sich schon einmal näher angesehen, was Feuerwehren mit ihren Autos so alles anstellen, sind sie einmal in Dienst gestellt? Da wird im Rahmen von freiwilligen Arbeitseinsätzen am Wochenende das Fahrzeug fröhlich dilettierend nachträglich auf die eigenen Anforderungen umgebaut, in bester Heimwerkermanier werden die schrägsten Einbauten und Modifikationen realisiert, die sp-äter der Bürgermeister stolz als „Eigenleistung und engagiertes Ehrenamt unserer Feuerwehrleute“ loben wird. Ich will die Verdienste unserer Feuerwehren nicht schmälern, im Gegenteil. Aber hat sich hier schon mal einer der Authentizitätsfetischisten rechtzeitig echauffiert? Nein. Man machts wie der flugfaule Uhu: man wartet, bis die Beute vorbeikommt (und wenn es in einem SPON-Blogbeitrag ist) und schlägt erst dann zu.
    Abgesehen davon weiss noch keiner, wie Gerrit seine Feuerwehr umgestalten wird. Aber lamentiert wird schon mal vorbeugend. Und ganz ehrlich: mir ist ein lebendiger, genutzter Oldtimer lieber, als ein schnarchiges Geschichte-Schaufenster auf Rädern, am besten noch mit „Kinder-Pfoten-weg!“-Schildchen rundum und kitschig hineindrapiertem 50er-Jahre-Transistorradio und Picknickkorb. Aber ich hetze wenigstens nicht öffentlich dagegen.

  5. Uwe
    4. Juni 2014

    Hmm, ob es auch einen Blogbeitrag wert gewesen wäre, wenn der Mercur heimlich, still und Leise nach Afrika gegangen wäre, dort eine Pritsche und einen OM352 verpasst bekommen hätte und künftig die Märkte beliefert hätte?
    Die Bezeichnung ‚Nutzfahrzeug‘ kommt von ‚benutzen‘. Und um ein Fahrzeug besser nutzen zu können, wurden Nutzfahrzeuge schon immer umgebaut. Z. B. gilt das Schnibbelmobil der Colonia in der LKW-Oldie-Szene als Legende – wenn ich dem Blogautor folge, haben jedoch die bösen Kölner einem armen MAN die Seele geraubt. Wo liegt nun die Wahrheit?
    In diesem Sinne – locker bleiben…

    • Oskar von Treten
      4. Juni 2014

      Der Vergleich ist doch völlig bescheuert. Schon weil der „Ich kaufe jedes Auto Exporteure“ nicht noch beim Spiegel die Öffentlichkeit sucht. Und nur weil etwas schon immer so gemacht wurde ist auch kein Grund unendlich weiterzumachen. Sondern eher ein Grund genau diesmal etwas anders zu machen. Das wäre locker.

    • Michael
      1. August 2015

      Einem Unterflur kann man nie die Seele rauben! 😉

  6. Michael-Friedrich
    4. Juni 2014

    Ich finde das o.k. Wenn der Wagen nach 52 Jahren einer neuen Bestimmung zugeführt wird und dadurch erhalten bleibt, ja warum nicht.
    Es ist ein schönes Stück Stahl das dann weiterlebt.
    Mode ist es bei dem Autor sicher nicht, eher die logische Fortsetzung von seinem Düdo!

  7. tauchteddy
    4. Juni 2014

    Hey,

    wo ist dein Problem? Wenn es dich geradezu zerreißt, fahr hin, sag „der muss erhalten blieben“, leg 50 Riesen auf den Tisch und alles löst sich in Wohlgefallen auf. Gerrit kauft sich eine andere Basis und du „rettest“ die Feuerwehr.

    Wie, du willst den nicht kaufen? Erhalten ja, aber auf anderer Leute Kosten? Ziemlich asozial, findest du nicht auch? Oder lässt du dir gerne vorschreiben, was du mit deinem Geld machst?

  8. AT
    4. Juni 2014

    Wie viele alte Feuerwehrfahrzeuge möchte der Verfasser denn „retten“? Alle, die jemals hergestellt wurden? Wo will er die ganzen Museen unterbringen, die dafür nötig wären?
    Es können also gar nicht alle alten Fahrzeuge aufbewahrt werden und ihre „Seele behalten“. Die weiteren Möglichkeiten sind Schrottplatz oder Weiterverwendung mit neuer Seele.
    Nun möge der Verfasser sich mal auf Oldtimertreffen umschauen, da wird er von genau diesen alten Feuerwehren genug finden. Wenn dieses spezielle Fahrzeug so selten gewesen wäre, hätte sich ja ein spezieller Sammer seiner annehmen können. Da war anscheinend aber keiner.
    Wenn der Umbau also böse böse ist, wäre nur noch der Schrottplatz geblieben.
    Sollte dem Verfasser natürlich dieses spezielle Fahrzeug so sehr am Herzen liegen, dann könnte er dem jetzigen Besitzer das Teil sicher abkaufen. Nur zu! Aber dann muss der Verfasser für einen museumsreifen Zustand sorgen und nicht etwa einen weiteren Mecker-Artikel schreiben, weil ihm niemand die Arbeit abnimmt.

  9. Claas
    4. Juni 2014

    Stefan! Was bitte sind Freilauf-Fahrräder? Und: Wenn New York eine „richtige“ Metropole ist, Berlin aber nicht, pffff, ei ei ei, mein Lieber, dann wundere ich mich doch arg warum alle hippen New Yorker nach Berlin-Neukölln gegangen sind und den Stadtteil übernommen haben. War vielleicht doch nicht so „richtig“ am Hudson River, wo man nix darf und die Miete dich auffrisst.

  10. Caspar
    4. Juni 2014

    Diese herzlosen Hauptstadt-Hipster verwursten alles zu einem charmlosen retro-ironie-Brei.

    Nehmt dem Sievert das Auto wieder weg!

    • Tom Schwede
      4. Juni 2014

      Nein, soll er doch glücklich mit seinem Umbau werden. Es sollte nur niemand erwarten, dass das alle toll finden.

  11. Sharleena
    4. Juni 2014

    Tom, Ich halte Deine Zeilen für selbstgerecht, anmaßend und falsch.

    Wo sind denn die Sammler historischer Feuerwehren, die sich in Deinem Sinne um die alten Schätzchen kümmern?
    Die Preise für Magirus Mercur Fahrzeuge sind, mangels Nachfrage, jedenfalls im Keller.
    Die engagierten Sammler sind nicht bereit halbwegs angemessene Preise zu bezahlen und wenn in Oldtimer Vereinen (bin selbst in einem solchen) dann wirklich eine Restauration ansteht, sind all die Originalfetischisten mit den großen Mäulern mal wieder verhindert. Am Schrauben sind mal wieder die gleichen, die auch sonst die Hauptarbeit machen – und nebenbei bemerkt, Projekten à la Gerrit Anerkennung zollen.

    • Tom Schwede
      4. Juni 2014

      Es ist interessant, wie intolerant genau die auftreten, die mir Intoleranz vorwerfen. Ich habe mal drei Sätze fett gesetzt, die als Antwort auf die – teilweise absurden – Kommentare passen, die hier heute geschrieben wurden.

      Die, die solche Projekte nicht toll finden, sind keine Mäkler oder Stänkerer, sondern schlicht und einfach nur anderer Meinung. Mit ihrer Kritik müsst ihr leben. So wie Eure Kritiker akzeptieren, wenn Ihr Fahrzeuge in ihren Augen verschandelt.

  12. Johann
    4. Juni 2014

    Hat Dir eigentlich noch kein Kleingeist vorgeschlagen, das Ding als Retter zu kaufen?

    • Tom Schwede
      5. Juni 2014

      Doch, das gab es. Aber dieser Vorschlag kam immer von denen, deren restlicher Kommentar dann völlig über die Strenge schlug. Ich muss ja nicht alles freischalten.

      Stimme Dir übrigens zu, dass der Vorschlag eine sehr einfache Sicht der Dinge offenbart. Genauso wie der Ansatz, dass solche Umbauten das „Leben“ eines Fahrzeugs verlängern würde, das sonst nur rumstehen würde. Um in den Urlaub zu fahren, gibt es gewiss bessere und im Betrieb – vielleicht nicht in der Anschaffung – wirtschaftlichere Basisfahrzeuge. Noch mal ganz deutlich, soll doch jeder umbauen, wie er will. Trotzdem muss mir das nicht gefallen!

  13. Martin
    5. Juni 2014

    Interessant! Kaum kommt Widerspruch von einem echten Oldtimer-Fachmann, werden einige ganz schön aggressiv. Dabei ist Tom’s Kritik wirklich zurückhaltend. Kleiner Tipp am Rande, es gibt in Deutschland nicht viele die so viel über Oldtimer wissen wie Tom. Einfach mal bei einer der großen Veranstaltungen die er moderiert zuhören.

    Aber zurück zum Thema, soll mir bitte keiner der Umbauer erzählen, dass ihr Treiben der Erhalt von automobilen Kulturgut sei. Sie kaufen alte Feuerwehr-, THW, Polizei, DRK usw. Fahrzeuge wegen der geringen Kilometerleistungen und der günstigen Preise. Ich halte diese Käufe primär für eine wirtschaftliche Entscheidung.

    „billig, mit viel Platz in den Urlaub fahren“

    Und genau deshalb ist das kein ***ERHALT*** von Kulturgut. Das ist eine NEUNUTZUNG.

    Ich wäre dafür, dass diese Umbauten sofort ihr steuerbegünstigtes H-Kennzeichen verlieren. Dann wird ihr Unterhalt nämlich teurer und der Zutritt zu den Städten ist dann auch so eine Sache. Womit sich der Spuck dann schnell erledigt haben dürfte.

  14. Opus Basset
    7. Juni 2014

    Ich wusste es immer! So Umbauer wissen, was für einen Schott sie da eigentlich verzapfen und haben deshalb einen gewissen Rechtfertigungszwang!

  15. Fossie
    8. Juni 2014

    Die meisten schießen hier kräftig über das Ziel hinaus. Aber der Kritikpunkt „Du weißt doch noch gar nicht, wie das Wohnmobil aussehen wird“ ist sicherlich gerechtfertigt, Tom!

  16. Michael
    1. August 2015

    Also ich persönlich teile Toms Meinung nicht unbedingt. Ich finde es schade, wenn ein Oldtimer durch Umbauten etc. „verschandelt“ wird aber das ist ja die Entscheidung des Besitzers. Allerdings habe ich Toms Beitrag auch so verstanden. Er ist zwar dagegen, und diese Kritik ist durchaus berechtigt, letztendlich ist es aber auch seiner Ansicht nach, die Entscheidung des Besitzers. Und wen sich Herr Sievert in den Medien mit diesem Projekt präsentiert, muss er damit rechnen, das auch in anderen oder gar dem gleichen Medium Kritik geübt wird. Schade, dass einige hier so stark übers Ziel hinausschießen.

    Was mich irritiert, ist die Meinung, dass solche Umbauten das H-Kennzeichen entzogen bekommen sollen. Da frage ich mich wieso?! Es gibt Leute, die stecken ihr ganzes erspartes in den Erhalt eines Oldtimers. Bei einem Nutzfahrzeug ist das, je nach Ausführung, Typ etc. nicht ganz günstig. Ein NFZ passt auch nicht mal eben so in eine Garage, weswegen ein Standplatz i. d. R. viel Geld kostet. Wenn solche Leute nun ihre Hobbies vereinen, beispielsweise durch den Umbau zum Wohnmobil, ist das m. E. Ok. Das historische NFZ wird erhalten und der Besitzer muss sich nicht entscheiden, in welches seiner Hobbies er mehr Geld finanziert. Die Entscheidung kann ja da sogar gegen den Oldie ausfallen. Warum diesen Leuten das H-Kennzeichen entziehen?

    Meine Familie ist, mal mehr, mal weniger in der LKW-Oldtimer-Szene aktiv. Mein Onkel sowie einige unserer Freunde und Bekannten haben Ihren LKW ebenfalls zum Wohnmobil umgebaut. Meist sieht man es nicht unter der Plane oder dem Koffer und dient auch nur für die Übernachtung bei den Treffen aber streng genommen sind es auch umfunktionierte LKWs. Soll man daher auch hier die H-Kennzeichen verweigern? Es ist ja sowieso schon schwer genug überregionale LKW-Oldtimer-Treffen zu besuchen.

    Mein Vater hatte bis vor ein paar Jahren einen BÜSSING 5000 A, den er zugunsten eines anderen Projektes verkauft hat. Der „105er“ wurde mit großer Wahrscheinlichkeit (es sind nur noch Ersatzdokumente vorhanden) als Wehrmachts-Fahrzeug mit Pritsche gebaut. Nach dem Krieg wurde der Rahmen verkürzt und ein selbstgebauter Kranwagen drauf gebaut. Als mein Vater den BÜSSING übernommen wurde, hat mein Vater einen Kipper daraus gemacht. Das passte bei einem Allrad-LKW, der nicht im militärischen Look daherkommen sollte am besten. Ist das dann auch eine Neunutzung, der man das H-Kennzeichen verweigern sollte?

    Worauf ich hinaus will: Jeder hat andere Vorstellungen vom Betrieb seines Oldtimers. Für die einen ist es die Möglichkeit günstiger an etwas heranzukommen und zu benutzen, was man sich sonst nicht leisten könnte. Für andere ist der Erhalt der Historie und der Seele des Fahrzeuges wichtig. So what!? Jeder nach seiner Fasson.

    Gruß Michael

Comments are closed.