Kennt Ihr das? Ihr wollt eigentlich nur eine Kleinigkeit kaufen und kommt dann auch mit ein paar Dingen zurück, die gar nicht auf der Einkaufsliste standen. Mir passierte das, als ich eigentlich nur den Scheibenwischer an Omas VW up! ersetzen wollte.
Zu unserem Haushalt gehört auch ein VW up! Vor ein paar Tagen klaute uns jemand den Heckscheiben-Wischer. Der Heckwischer des up! lässt sich mit etwas Kraft recht schnell lösen. Offenbar gibt es auch in Zeiten des Lockdowns Menschen, die sich am Eigentum anderer vergreifen. Trotzdem frage ich mich natürlich, was macht man mit einem fremden Heckscheiben-Wischer? Wo ist da der Sinn? Der Besuch beim Händler vor Ort verstärkte das Kafka-Klopfen im meinem Kopf. Denn der Freundliche vor Ort wollte für den Wischer und die Montage fast 100 Euro haben. Ich hätte ja auch den Wischer alleine genommen – doch der Mann am Ersatzteil-Tresen bestand auf eine – wie er es nannte – „fachgerechte Montage“.
Danke für gar nichts, ich drehte mich um und verließ das Autohaus. Schließlich bin ich nicht nur Onliner, ich leistete meinen Wehrdienst glücklicherweise in der Kfz-Instandsetzung ab. Dank meiner Mofas und der Anleitung meines Großvaters verfügte ich schon damals über reichlich Erfahrung beim Schrauben. Deshalb dauerte es einige Zeit, bis die Kollegen merkten, dass ich Abiturient und kein Kfz-Mechaniker war. Kurzum, ich habe schon ganz andere Reparaturen an meinen Autos selbst bewältigt. Da zahle ich nicht mehr als 50 Euro dafür, um einen Heckwischer aufstecken zu lassen. Zum Glück gibt es VW Zubehör und Ersatzteile auch im Netz. Mit einer Online-Suche fand ich schnell einen Händler, der mir den Wischerarm und das Wischerblatt über das Netz verkaufte.
Und so fand ich nebenbei endlich ein zweites GTI-Kissen!
Doch wie immer, wenn ich auf mir zu vor unbekannte Webseiten stoße, stöberte ich noch etwas herum. Ich fragte mich, ob ich noch etwas gebrauchen kann und wurde tatsächlich fündig. Denn der Händler bietet nicht nur Ersatzteile und Zubehör, sondern auch Volkswagen-Accessoires an. Wer dieses Blog regelmäßig verfolgt, kennt meine Begeisterung für das Label „GTI“. Denn das Blog ist auch Spiegel persönlicher Geschichten. Und so schrieb ich bereits mehrmals, dass mich als Grundschüler der „GTI-Virus“ infizierte. Denn ein Vertreter der Kompaktklasse, der dank seiner 110 PS Leistung mehr als 180 Kilometer pro Stunde rennen konnte, war 1976 eine Sensation.
Die typische Mittelklasse-Limousine hatte damals 75 PS und schaffte allenfalls mit Mühe ein Tempo von 160 Kilometern. Auch wenn das für mich vor fast 45 Jahren nur Zahlen waren, beeindruckte mich das. Deshalb gönnte ich mir auf dem Schulweg damals fast jeden Tag einen Umweg. Denn in der Nachbarschaft wohnte ein VW-Händler. Ich wusste, dass vor dessen Haustür bereits kurz nach dem Debüt ein GTI stand. Und so kenne ich noch heute die äußeren Kennzeichen eines sportlichen Volkswagens. Angefangen beim roten Streifen, der den Kühlergrill einfasst, über den großen Frontspoiler bis zu den schwarzen Streifen an der Seite und der ebenso schwarzen Einfassung der Heckklappe.
Einmal durfte ich damals sogar in den GTI einsteigen, zum Fahren war leider noch viel zu jung. Doch vor ein paar Jahren konnte ich das bei einer Veranstaltung von Volkswagen endlich nachholen. Dort konnte ich einen VW Golf GTI der ersten Generation ausführen. Schließlich schaffte es der Wolfsburger – bisher – nicht in meine automobile Vita. Denn als ich endlich selbst Autos steuern durfte, war der „Einser“ praktisch schon ausgestorben. Und so reichte es bei mir „nur“ zu einem GTI der Generation „Golf zwei“. Insofern war die Testfahrt mit dem Einser eine der schönsten Erlebnisse im Blogger-Leben.
Doch zurück zum Online-Einkauf!
Bei der VW-Veranstaltung gab es als „Gast-Geschenk“ ein GTI-Kissen. Das liegt seitdem bei mir auf dem Sofa im Fernsehzimmer. Und ich denke, Ihr ahnt es schon. Ich kaufte nicht nur einen Scheibenwischer, ich kaufte mir auch noch ein zweites GTI-Kissen … wo ich doch schon mal dabei war 😉