Klassiker von morgen? Wir hätten da drei Vorschläge!
von Tom Schwede am 07. Jan 2025Autos, die schon als Oldtimer gelten, ziehen in der Regel im Preis an. Wir haben uns deshalb einmal nach Klassikern von morgen umgesehen. Drei interessante Fahrzeuge fielen uns dabei ein.
Warum habe ich das eine oder andere Auto vor drei Jahrzehnten nicht erworben und aufbewahrt? Dabei ist die Lösung meist einfach. Entweder fehlte mir damals wie beim BMW M3 der ersten Generation oder dem Ferrari 328 auch in den 1990er-Jahren das Geld. Oder mir fehlte damals einfach das Interesse. Ein Peugeot 205 Cabrio oder ein Suzuki SJ 413 hätten das Budget nicht völlig gesprengt. Doch sie interessierten mich damals nicht! Daher wurde keiner von ihnen rechtzeitig mein Klassiker von morgen!
Sei schneller als der Markt – such dir einen Klassiker von morgen!
Am Anfang des Jahres überhäufen sich die Medien mit Meldungen dazu, welche Autos in diesem Jahr 30 Jahre alt werden und damit in Deutschland als Oldtimer gelten. Doch wer sich die Preisentwicklung dieser Fahrzeuge in der jüngeren Vergangenheit ansieht, erkennt, dass sie meist keine Schnäppchen mehr sind. Offenbar löst die in Deutschland mögliche vergünstigte Zulassung als Oldtimer bei einigen Autofreunden immer noch einen starken Kaufreflex aus. Das treibt die Preise nach oben. Deshalb habe ich mir heute einmal die jüngeren Auto-Jahrgänge angesehen. Dabei konnte ich tatsächlich drei Fahrzeuge identifizieren, die ich für Klassiker von morgen halte.
Alfa Romeo 147
Im Herbst 2000 stellte Alfa Romeo mit dem 147 seinen neuen Kompaktwagen vor. Anders als dessen Vorgänger, der klar erkennbar auf dem FIAT Tipo basierte, handelte es sich beim 147 um einen echten Alfa Romeo. Denn der 147 teilt sich die technischen Gene mit dem größeren Alfa Romeo 156 aus der Mittelklasse. Besserwisser werden jetzt anführen, dass die FIAT-Tochter auch beim 156er auf Teile des Tipo zurückgriff. Das stimmt, allerdings bekam der 156 ein völlig anderes Fahrwerk. So stützte sich der 156er vorne auf eine Doppelquerlenkerachse ab. Im Heck kam die bei Lancia entwickelte Camuffo-Hinterachse zum Einsatz.
Alfa Romeo traute dem 147er seinen V6 zu!
Der Innenraum des Alfa Romeo steht für klassische italienische Cockpit-Kunst. Die Materialien wirken hochwertiger als bei den damaligen FIAT-Modellen. Dazu kommen sportliche Details, die dem Geist der Marke Alfa Romeo entsprechen. Doch der Hammer waren die Motoren. Schon die Vierzylinder versprachen markentypische Sportlichkeit. Dazu kam ab 2003 der Alfa Romeo 147 GTA mit dem 3,2-Liter-Sechszylinder-Busso-Motor. Dieser V6 gilt bis heute als einer der besten Motoren, die je produziert wurden. Damit war der Alfa Romeo 147 GTA bei Bedarf bis zu 246 Kilometer pro Stunde schnell und ist heute ein Klassiker von morgen.
Toyota RAV4
Mit dem Toyota RAV4 startete das Zeitalter kompakter Crossover und kleiner SUV. Das war damals bahnbrechend. Deshalb verstand auch nicht jeder den RAV4 sofort. Ist das jetzt ein Geländewagen? Ja, der hatte Allradantrieb und glänzte mit kurzen Überhängen der Karosserie. Beides hilft traditionell im Gelände. Doch das interessierte die Mehrzahl der Kunden gar nicht. Sie sahen in dem „Recreational Active Vehicle mit Allradantrieb“, um die Abkürzung RAV4 zu entschlüsseln, ein begehrtes Lifestyle-Fahrzeug. Dazu bot der RAV4 ausreichend Platz für Passagiere sowie ihr Gepäck und glänzte mit einer besseren Sicht als normale Autos. So schuf Toyota mit dem RAV4 eine ganz neue Fahrzeuggattung.
Die Elektro-Variante des RAV4 ist der perfekte Klassiker von morgen!
Kein Erfolg war allerdings die Elektro-Variante des kleinen Toyotas. Ab 1997 gab es den vollelektrischen RAV4 EV für Leasingkunden. Durch die damit verbundene Rücknahme wollte Japans Nummer 1 vermeiden, zu lange Ersatzteile für den RAV4 EV bevorraten zu müssen. Doch durch eine „Don’t Crush“ getaufte Kampagne verhinderten Fans, dass Toyota tatsächlich alle elektrischen RAV4 verschrottete. Rund die Hälfte der circa 1.600 Toyota RAV4 EV sollen überlebt haben. Sie sind heute die „Blaue Mauritius“ unter den Klassikern von morgen.
Peugeot 106
Der dritte Klassiker von morgen, der in unseren Augen einen Blick wert ist, kam schon 1991 auf den Markt. Damit bieten ältere Modelle sogar schon seit einiger Zeit die Möglichkeit einer günstigen Zulassung als historisches Fahrzeug. Trotzdem findet der Peugeot 106 bisher bei Freunden klassischer Automobile keine nennenswerte Beachtung. Mit dem 106 bot Peugeot nach einigen Jahren Pause erstmals wieder einen richtigen Kleinwagen an. Denn der zwischenzeitlich eingeführte Peugeot 205 war mit einer Länge von 3,70 Metern fast schon ein „Kompakter“. Mit dem 106 setzte der französische Autobauer seine Kleinwagen-Tradition fort.
Vom Peugeot 106 gab es heiße Homologationsmodelle für den Motorsport!
Der Einstiegsmotor des Peugeot 106 verfügte gerade einmal über 45 PS Leistung. Damit richtete sich dieser Peugeot an Fahranfänger oder Käufer von Zweitwagen. Doch der 106 konnte auch anders! Denn schon beim Debüt bot Peugeot auch den 98 PS starken 1.4 XSI an. Dazu kam Anfang 1993 das Homologationsmodell Peugeot 106 1.3 Rallye. Es war leichter und passte mit seinem Hubraum von 1.294 Kubikzentimetern in die 1,3-Liter-Klasse von Motorsport-Wettbewerben. Ende 1994 folgte dann der 1.6 Rallye, der den Peugeot 106 nochmals deutlich nachschärfte. Besonders die beiden Rallye-Versionen haben das Zeug zum Klassiker von morgen – wenn man sie denn findet!
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