Auch Autos feiern Geburtstag. Einige dieser Geburtstage berücksichtigen wir sogar hier im Blog. Besonders einfach fällt dies, wo wir uns eine persönliche Geschichte mit einem Auto verbindet. Im Fall der Toyota Celica, die in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag feiert, ist das unser Lautsprecher Tom.
Dieses Auto-Blog entstand vor mehr als 13 Jahren. Denn damals war plötzlich möglich, sich im Internet mit Gleichgesinnten über Autos auszutauschen. Ich tat das damals zwar schon einige Jahre im MausNet und in Usenet-Gruppen. Doch mit einem eigenen Blog erreichte der Austausch eine andere Dimension. Wobei das am Anfang gar nicht vorhersehbar war. Denn ich fing damals einfach an und schrieb über Dinge, die mich interessierten. Das fand schnell Leser. Doch ich hätte nie geglaubt, dass das, was ich über Autos schreibe, irgendwann mal 300.000 Leser im Jahr findet.
Das Blog öffnete mir viele Türen. Die Industrie lädt mich inzwischen ein, um neue Fahrzeuge zu testen. Seit inzwischen fast zehn Jahren darf ich regelmäßig vor Publikum über Autos sprechen. Denn seit 2011 kommentiere ich Autorennen und moderiere Veranstaltungen für Oldtimer- oder Youngtimer-Freunde. Das war alles eigentlich nur möglich, weil ich mich praktisch mein Leben lang für Autos interessiere. Und eine wesentliche Rolle dabei, Begeisterung für Autos und Mobilität zu entwickeln, spielte eine kleine grüne Toyota Celica.
In meinem Umfeld gab es viele tolle Autos – die Toyota Celica überragte sie in meinen Augen alle!
Denn die Toyota Celica stach in meinem persönlichen Ranking auch deutlich teurere und definitiv noch sportlichere Fahrzeuge locker aus. Inzwischen feiert Japans meistverkauftes Sportcoupé seinen 50. Geburtstag. Denn im Oktober 1970 stellte Toyota als Ableger der Limousine Carina einen – mehr oder minder – viersitzigen Sportler vor. Das Sportcoupé beeindruckte mit einer eleganten, fast schwebenden Dachlinie. Das Greenhouse der Celica kam ohne konventionelle B-Säule aus und bot voll versenkbare Seitenfenstern.
Erst mehr als ein Jahr später fand die Celica auch den Weg nach Deutschland. Doch die Stückzahlen des Urmodells, Kenner der Toyota Celica sagen TA22 zu ihm, auf unseren Straßen blieben gering. Wobei sicher auch eine Rolle spielte, dass das Händler-Netz des japanischen Autobauers in Deutschland damals allenfalls grobmaschig gewebt war. Das änderte sich erst Mitte der 1970er-Jahre. Irgendwann gab es sogar in meiner Heimatstadt Kiel den ersten Toyota-Händler. Und der verkaufte kurz nach der Eröffnung seines Geschäfts meinem Vater 1975 eine grüne Celica.
86 PS reichten damals für einen Sportwagen!
Ich durfte die Celica damals zusammen mit meinem Vater abholen. Noch nach 45 Jahren sehe ich das Holztor vor mir, an dem wir klopften, um Einlass zu begehren. Denn die Geschäftsräume des damaligen Kieler Toyota-Händlers waren weit weg von dem, wie heute Autohäuser aussehen. Der Händler residierte auf einem sandigen Hinterhof in der Nähe des Kieler Südfriedhofs. Und eben dieses Holztor versperrte uns zunächst den Weg. Nachdem Öffnen ging alles sehr schnell. Während mein Vater im Büro des Händlers die Formalitäten abwickelte, schaute ich mir die Toyota Celica erstmals aus der Nähe an.
Mich beeindruckten die zwei markanten Hutzen auf der Motorhaube. Unter der Motorhaube saß im Fall unserer Celica übrigens der 1,6 Liter große Vierzylinder, dessen Gemisch ein Solex- Doppelvergaser aufbereitete. Damit verfügte die Celica über eine Leistung von 86 PS, die über ein 5-Gang-Schaltgetriebe und die Hinterräder auf die Straße flossen. Heute sind selbst Kleinwagen stärker motorisiert. Doch 1975 mobilisierte der Großteil der Neuwagen noch weniger als 60 PS. Insofern waren 86 PS damals fast schon eine Ansage. Insbesondere, wenn sie in einer so schnittigen Karosserie daherkamen, wie im Fall der Toyota Celica.
Gut sieben Jahre fuhr mein Vater seine Celica. Wir waren mit der Celica am Nordkap und in Spanien. In den Wintern, die damals selbst in der Norddeutschen Tiefebene noch Winter waren, verbesserten kleine Sandsäcke im Kofferraum die Traktion. Anfang der 1980er-Jahre verunstalteten besonders an den Radläufen braune Rostblasen die grüne Metallic-Lackierung. Und so bekam die Cecilia nach einer Rostbehandlung sogar noch mal ein mattes neues Farbkleid. Doch das verlängerte ihr Leben bei uns noch mal um ein gutes Jahr. Doch dann wich die Celica einem anderen Coupé.
Was bleibt, sind die Erinnerungen!
Christine Gerresheim
6. November 2020Ein alter Toyota!!! Ja diese Autos kann man noch selber reparieren. Leider haben ja die neuen Modelle soviel Technik, dass Hand anlegen schon schwieriger wird oder gar nur mit Austausch ganzer Teile möglich ist. Zum Glück gibt es aber ja gut bestückte Märkte, die online Autoteile anbieten. Im Großen und Ganzen ein sehr interessanter Blog. Weiter so!!!