Fahrberichte: Mitsubishi

Unterwegs im Mitsubishi Space Star (2022)

Unser Test ging der Frage nach: Was ist das Erfolgsgeheimnis des Kleinwagens von Mitsubishi?

Die Nummer eins bei Mitsubishi war im vergangenen Jahr der Kleinwagen Mitsubishi Space Star. Wir waren im Test mit einem sportlich gestalteten Space Star unterwegs, um das Erfolgsgeheimnis des City-Flitzers zu ergründen.

Unser Autor Tom Schwede war mit dem Mitsubishi Space Star des Modelljahrs 2022 unterwegs, um das Erfolgsgeheimnis des Kleinwagens zu ergründen. Denn der Space Star war im vergangenen Jahr der erfolgreichste Japan-Import in Deutschland.
Unser Autor Tom Schwede war mit dem Mitsubishi Space Star des Modelljahrs 2022 unterwegs, um das Erfolgsgeheimnis des Kleinwagens zu ergründen. Denn der Space Star war im vergangenen Jahr der erfolgreichste Japan-Import in Deutschland.

Wenn ich an Mitsubishi denke, dann kommen mir sofort knorrige Geländegänger wie der Pickup L200 oder der inzwischen legendäre Pajero in den Sinn. Doch die Welt verändert sich. Den Pajero sowie den eher für den Stadt-Dschungel vorgesehenen Outlander bietet der Importeur der Marke in Deutschland nicht mehr an. Nur das Arbeitstier L200 hält die Flagge der klassischen Mitsubishi-Werte noch hoch. Trotzdem brachten die Händler der Marke mit den drei Diamanten im vergangenen Jahr fast 40.000 Autos neu auf unsere Straßen.

Am häufigsten verkauften sie den Mitsubishi Space Star. Im zurückliegenden Jahr waren 60% aller in Deutschland neuzugelassenen Mitsubishi ein Kleinwagen dieses Typs. Damit war der Space Star 2021 auf dem schwierigen deutschen Markt sogar das meistverkaufte japanische Fahrzeug. Im Gesamtranking aller Importmodelle landete der Space Star damit auf einem hervorragenden neunten Rang. Entsprechend neugierig war ich vor der Testfahrt mit dem Kleinwagen, den der japanische Autobauer übrigens in Thailand fertigt.

Ich wollte wissen, was das Erfolgsgeheimnis des Mitsubishi Space Star ist!

Für den Test stand das Sondermodell Mitsubishi Space Star Spirit+ mit einem 1,2 Liter großen Benziner und manuellem 5-Gang-Getriebe zur Verfügung. 71 PS Leistung stemmt der Motor auf seine Kurbelwelle. Es ist der einzige Motor, den der Importeur in Deutschland im Space Star anbietet. Wer nicht manuell schalten will, der kann ein stufenloses CVT-Getriebe ordern. Mit einem Grundpreis von 9.490 Euro gehört der Mitsubishi in Deutschland zurzeit zu den günstigsten verfügbaren Neuwagen.

Vermutlich ist der günstige Einstiegspreis schon ein Teil des Erfolgsgeheimnisses. Wobei der Preis im Fall des Testwagens mit 15.740 Euro deutlich über dem Basispreis liegt. Dafür gibt es einen umfangreich ausgestatteten Kleinwagen. 500 Euro entfallen dabei auf die Metallic-Lackierung. Platinum-Grau nennt sich der Farbton des Testwagens. Neben sechs Airbags sind serienmäßig auch eine Berganfahrhilfe sowie ein Tagfahrlicht an Bord. Einen Kleinwagen zu fahren, das erfordert im Jahr 2022 also keinen Verzicht bei Sicherheitssystemen mehr.

Zubehör für den Mitsubishi Space Star
Die Mitsubishi-Händler bieten auch für den Kleinwagen viel Zubehör an. Dieser Fahrradträger stammt vom Spezialisten Uebler. Er wird auf die optionale Anhängerkupplung gesteckt.

Zumal der Testwagen auch über elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel verfügt. Besonders die Heizfunktion ist ein Sicherheitsmerkmal. Denn dank ihr haben auch Außen- oder Laternenparker im Winter in den Außenspiegeln sofort eine optimale Sicht. Ebenfalls in die Kategorie Sicherheit gehören für mich der Licht- und Regensensor sowie das ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD). Wobei diese Features sogar im Basismodell bereits an Bord sind. Das ist löblich!

Auch Komfort- und Infotainment kommen im Fall des Testwagens nicht zu kurz!

Denn für Komfort sorgen eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten sowie eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung. Im Winter wärmt sogar eine Sitzheizung die Passagiere in der vorderen Reihe. Damit braucht sich der Mitsubishi Space Star auch vor Luxus-Kleinwagen deutscher Hersteller nicht zu verstecken. Etwas Abstand besteht beim Infotainment-System. Denn es bedient nur vier Lautsprecher. Da bieten andere Kleinwagen mehr. Doch wer wie ich, beim Fahren allenfalls Radio hört, wird sich daran nicht stören.

Zumal die weiteren technischen Merkmale des Infotainment-Systems grundsätzlich auf der Höhe der Zeit sind. So sind Apple CarPlay & Android Auto sowie ein digitaler Radioempfang nach dem DAB+-Standard an Bord. Ein Smartphone lässt sich sowohl über die USB-Schnittstelle als auch über Bluetooth mit dem System verbinden. Und das 6,5“ große Display ist ein Touchscreen. Ich nutze das System, um mich mit dem Navigationssystem auf meiner Fahrt leiten zu lassen. Auch diese Aufgabe bewältigt der Space Star ohne Probleme, kennt sogar einen Stau, der mich in M’gladbach aufhält.

Wie fährt sich der Mitsubishi Space Star?

Formal klingen eine Leistung von 71 PS (52 kW) sowie ein maximales Drehmoment von 102 Newtonmetern heute bescheiden. Doch bitte nicht vergessen, Kleinwagen-Fahrer bewegen ihr Fahrzeug überwiegend in der Stadt. Der Zufall hilft mir zu zeigen, dass der Space Star in der Stadt ausreichend motorisiert ist. Denn im Stau treffe ich einen bekannten Profi-Fußballer. Der Star des örtlichen Fußballvereins ist gerade mit einem neuen Alpina B3 unterwegs. Trotz 462 PS Leistung kommt er auch nicht schneller voran.

Motor des Mitsubishi Space Star (2022)
Der 1,2 Liter große Saugmotor des Mitsubishi Space Star leistet 71 PS. Dafür benötigt der Dreizylinder 6.000 Umdrehung pro Minute.

Aber Spaß beiseite, auf dem Rückweg nach Neuss, wo ich den Space Star übernahm, hält ein Traktor den Verkehr auf. Auch das Überholmanöver schüttelt der kleine Dreizylinder unter der Motorhaube des Mitsubishi klaglos aus dem Ärmel. Allerdings fällt auf, dass der Sauger Drehzahlen jenseits von 4.500 Umdrehungen pro Minute mit einem eher rauen und angestrengten Ton untermalt. Der Spurt ist also trotz des Carbon-Designs des Testwagens sicher nicht die Domäne des Kleinwagens – muss es aber auch nicht sein!

Wichtiger ist sicherlich der Verbrauch. Mitsubishi Deutschland gibt einen kombinierten Verbrauch von 4,7 Litern pro 100 Kilometer an. Das entspricht einer CO2-Emission von 108 Gramm pro Kilometer. Meine Testfahrt ist zu kurz und vom Verlauf her auch zu untypisch, um einen realistischen Vergleichswert zu ermitteln. Aber selbst wenn im Alltag am Ende eine sechs vor dem Komma steht, bleibt Fahren mit dem Space Star ein vergleichsweise günstiges Vergnügen – soweit das bei den aktuellen Spritpreisen überhaupt möglich ist.

Wie kann ich im Kleinwagen Space Star sitzen?

Ich bin mehr als zwei Meter lang und wiege 125 Kilogramm. Damit bin ich sicherlich nicht der typische Käufer eines Kleinwagens. Dank eines höhenverstellbaren Fahrersitzes und des ebenfalls verstellbaren Lenkrads finde ich trotzdem eine ordentliche Sitzposition. Perfekt ist sie nicht, da die Sitze sehr kurz sind. Dadurch fehlt meinen Beinen etwas Auflagefläche. Bei einer langen Strecke wäre das ein Minuspunkt. Doch auch hier gilt, Kleinwagen sind in der Regel in der Stadt zu Hause. Da fällt dieser Punkt nicht allzu sehr ins Gewicht.

Kofferraum des Mitsubishi Space Star
Das Gepäckraumvolumen liegt bei 235 Litern. Das reicht zumindest für den schnellen Einkauf beim Discounter. Wer mehr Platz benötigt, der kann die Rückbank im Verhältnis 60:40 umklappen. Dann stehen bis zu 912 Liter Gepäckraumvolumen zur Verfügung.

Ich konnte schon deutlich größere und in der Regel auch deutlich teurere Autos testen, die mich zwangen, den Kopf beim Fahren etwas zu neigen. Im Space Star sitze ich aufrecht, über dem Kopf ist noch Platz. Auch die Probe mit der Rundumsicht meistert der Mitsubishi Space Star gut. Ich setze den guten alten Schulterblick, den wir alle einst in der Fahrschule lernten, an und bin zufrieden. Die Designer des Kleinwagens widerstanden der Versuchung, eine ausladende C-Säule zu gestalten. Das bewährt sich jetzt.

Fazit zum Test des Mitsubishi Space Star:

Die Domäne des Mitsubishi Space Star ist der Dschungel der Großstadt. Hier spielt der 3,85 Meter lange Japaner aus Thailand seine Stärken konsequent aus. Zumal der Mitsubishi über eine vergleichsweise gute Übersicht verfügt. In Verbindung mit einer guten und sinnvollen Sicherheitsausstattung zeigt sich der Kleinwagen gut gerüstet für den Alltag zwischen zu Hause, Arbeitsplatz, Kindergarten, Sportplatz, Musikschule und Supermarkt. Insofern ist der Erfolg des Kleinwagens von Mitsubishi beim näheren Hinsehen nach unserem Test keine Überraschung mehr!

Technische Daten zum Mitsubishi Space Star

  • Fahrzeugbezeichnung: Mitsubishi Space Star Benziner 1.2
  • Antrieb: Frontantrieb 
  • Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe
  • Motor: Dreizylinder Ottomotor
  • Hubraum: 1.197 Kubikzentimeter
  • Leistung: 71 PS (52 kW) bei 6.000 Umdrehungen pro Minute, Maximales Drehmoment 102 Newtonmeter bei 3.500 Umdrehungen pro Minute
  • Verbrauch gemäß Herstellerangabe: 4,7 l/100 km, CO2: 108 g/km
  • Beschleunigung: 0 – 100 Kilometer pro Stunde: 14,1 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 167 Kilometer pro Stunde

Infos zum Titelbild dieses Beitrags:
Unterwegs im Mitsubishi Space Star

Foto: Tom Schwede

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Als Kind der 1970er-Jahre hatte Tom das große Vergnügen, in einem ausgesprochen automobilen Umfeld aufzuwachsen. Das war der optimale Nährboden, um heute über Autos zu schreiben und regelmäßig am Mikrofon über Autos zu sprechen. Denn Tom Schwede moderiert seit 2010 bei großen Oldtimer- und Klassik-Veranstaltungen in Deutschland. So ist Tom unter anderem bei den Classic Days (früher Schloß Dyck, heute in Düsseldorf) oder dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring zu hören. Wenn Sie also einen Moderator oder Streckensprecher für Ihre Oldtimer-Rallye oder Ihr Oldtimer-Treffen suchen, dann sind Sie bei Tom definitiv richtig!

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