SEAT Marbella als Papamobil

Papst Johannes Paul II. bei einer Messe während seines Besuchs in Spanien 1982. – Foto: SEAT

Für den Besuch von Papst Johannes Paul II. 1982 in Spanien baute SEAT das wohl kleinste offizielle Papamobil aller Zeiten. Denn bei den Messen in Spanien fuhr Johannes Paul II. im SEAT Marbella vor.

Dieser SEAT Panda Marbella für den Papst war einer Messe 1982 das Papamobil.
Papst Johannes Paul II. bei einer Messe während seines Besuchs in Spanien 1982. (Foto: SEAT)

Im Herbst 1982 plante Papst Johannes Paul II. einen Besuch in Spanien. Wegen seiner vielen Reisen trug der gebürtige Pole den Spitznamen „Reisepapst“. Der Besuch in Spanien war bereits die 16. Auslandsreise von Johannes Paul II., der seit 1978 der Bischof von Rom war. Zur Planung des Besuchs gehörten von Anfang Messen im Estadio Santiago Bernabéu von Madrid und im Camp Nou Stadion von Barcelona. Die Messen in den Fußballstadien von Real Madrid und dem FC Barcelona sollten die Höhepunkte des Besuchs bilden.

SEAT baut das Papamobil

Bei der Planung des Besuchs wurde deutlich, dass der damals bei solchen Anlässen genutzte Mercedes-Benz 230 G zu hoch für die Einfahrt in die Fußballstadien ist. Der spanische Autobauer SEAT wußte Rat, sah eine Chance für sich zu werben. Damals fertigte der Autobauer als Lizenznehmer den Panda von Fiat. Auf der Grundlage des SEAT Marbella, wie die flotte Kiste bei den Spaniern hieß, baute das Centro Técnico des Autobauers innerhalb von nur 15 Tagen ein neues Papamobil.

Dazu entfernten die Techniker zunächst das Dach und die Seitenscheiben. Damit entstand ein einem Pick Up ähnliches Heck. Auf dieses Heck setzten die Techniker ein Stützgeländer. Am Heck bekam der Marbella ein Trittbrett, um dem Papst den Zutritt zu erleichtern. Wie alle Papamobile dieser Zeit erhielt der SEAT Marbella für den Papst ein perlmuttfarbenes Farbkleid. Papst Johannes Paul II. nutzte den Kleinwagen, um bei den Messen in den Fußballstadien von Madrid und Barcelona durch die Masser der Gläubigen zu fahren.

Technische Daten zum SEAT Marbella Papamobil

MotorOttomotor, 4 Zylinder in Reihe
MotorlageVorne quer eingebaut
Bohrung/Hub, mm65/68
Hubraum, ccm903
Max. Leistung45 PS bei 5.600 U/min
Verdichtung9:1
Höchstgeschwindigkeit138 km/h
Durchschnittsverbrauch6,1 l/100 km
KraftstoffversorgungWeber 32 LEV 28 Vergaser
Getriebe5-Gang-Schaltung
KraftübertragungFrontantrieb
FahrwerkVorne: Einzelradaufhängung miteinfachen Querlenkern und Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer
Hinten: Starrachse mit Blattfedern, Teleskopstoßdämpfer
Reifen145/70 SR 13
BremsenVorne Scheiben-, hinten Trommelbremsen
L x B x H in mm3.380 x 1.460 x 1.700
Gewicht in kg695

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Zusammengefasst: Der SEAT Panda Marbella gilt als das kleinste Papamobil aller Zeiten. 903 Kubikcentimeter Hubraum und 45 PS, dazu ein Gewicht von 695 Kilogramm. Heute sind selbst die Panzerungen schwerer und die Motoren die Klimaanlage kräftiger. Dieser Artikel erschien ursprünglich 2016. Zum 40. Jubiläum des Besuchs des Papst in Spanien, der vom 31.10. bis zum 9. 11.1982 dauerte, wurde der Artikel aktualisiert.


Ein Beitrag von:

Als Kind der 1970er-Jahre hatte Tom das große Vergnügen, in einem ausgesprochen automobilen Umfeld aufzuwachsen. Das war der optimale Nährboden, um heute über Autos zu schreiben und regelmäßig am Mikrofon über Autos zu sprechen. Denn Tom Schwede moderiert seit 2010 bei großen Oldtimer- und Klassik-Veranstaltungen in Deutschland. So ist Tom unter anderem bei den Classic Days (früher Schloß Dyck, heute in Düsseldorf) oder dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring zu hören. Wenn Sie also einen Moderator oder Streckensprecher für Ihre Oldtimer-Rallye oder Ihr Oldtimer-Treffen suchen, dann sind Sie bei Tom definitiv richtig!