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13. September 1953 – Juan Manuel Fangio siegt für Maserati in Monza

Nach einem spannenden Dreikampf sicherte sich Juan Manuel Fangio beim Saison-Finale 1953 im Maserati A6GCM etwas überraschend den ersten Saisonsieg. Das Rennen am 13. September 1953 ging als grandioser Vierkampf, der sich erst in der letzten Kurve entschied, in die Geschichtsbücher ein.

Grand Prix von Italien, am 13. September 1953
Italienischer Grand Prix, Monza, 13. September 1953. Juan Manuel Fangio in seinem Maserati A6GCM (Nr. 50), verfolgt von Ascari (Nr. 4) und Farina (Nr. 6), beide in Ferrari 500 F2. (Foto: Maserati)

Auch 1953 schrieb die CSI die Automobil-Weltmeisterschaft für Formel 2-Fahrzeuge aus. Erst im kommenden Jahr sollten neue Formel 1-Regeln greifen. Außer Ferrari traten nur Maserati und die Equipe Gordini mit vollwertigen Werksteams an. Nach acht der neun Saisonrennen konnte Ferrari bereits sieben Siege verzeichnen. Nur bei den 500 Meilen von Indianapolis trat die Scuderia nicht an und verzichtete damit auf den Sieg. Vor dem Großen Preis von Italien war daher eigentlich nur die Frage, welcher Ferrari-Pilot das Heimspiel für sich entscheidet. Favorit war Alberto Ascari, der die WM mit deutlichem Vorsprung anführte.

Welcher Ferrari wird siegen?

Die Meinung verfestigt sich, als Ascari, Titelträger 1952 im Training seinen Ferrari auf den besten Startplatz stellte. Juan Manuel Fangio stellte seinen Maserati A6GCM auf den zweiten Startplatz. Als Dritter vervollständigte Giuseppe Farina mit einem weiteren Ferrari die erste Startreihe. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die erste Startreihe beim Großen Preis von Italien standen 1953 alle bisherigen Formel 1-Weltmeister. Denn Farina gewann 1950 den ersten Titel. Ein Jahr später gewann Fangio den Titel. Dem Argentinier folgte dann 1952 Ascari als Titelträger.

Den Start gewann Alberto Ascari. Doch dahinter folgten Farina und Fangio dichtauf. Mit Onofre Marimón konnte ein weiterer Maserati-Fahrer das Tempo an der Spitze gehen. Diese Gruppe blieb das ganze Rennen eng zusammen. Die vier Piloten an der Spitze lieferten sich einen harten Kampf, bei dem mal der eine, mal der andere vorn lag. Trotzdem setzten sich die Vier kontinuierlich von den Verfolgern ab. Das Rennen entschied sich erst in der letzten Kurve der letzten Runde. Dort verlor Ascari die Kontrolle über seinen Ferrari und drehte sich. Dabei spielte wohl eine Rolle, dass der Weltmeister auf Überrundete auflief.

Das Rennen entschied sich in der letzten Kurve!

Gut möglich, dass sich Ascari mit einem besonders mutigen Überholmanöver einen Vorteil vor den Verfolgern verschaffen wollte. Doch Abseits der Ideallinie verlor der Italiener die Kontrolle über seinen Ferrari. Farina, direkt hinter Ascari fahrend, konnte noch ins Gras ausweichen und einen Unfall vermeiden. Das kostete jedoch Zeit. Marimón hatte weniger Glück und traf mit seinem Maserati den Ferrari seitlich. Beide Fahrer blieben unverletzt, konnten das Rennen jedoch nicht fortsetzen. Fangio entging dem Unfall auf der Innenseite der Fahrbahn, übernahm die Spitze und erzielte seinen ersten Saisonsieg. Farina wurde Zweiter, Luigi Villoresi wurde überrundet Dritter.

Bis heute gilt der Große Preis von Italien 1953 als eines der spannendsten Formel 1-Rennen aller Zeiten.  Kein Wunder, dass Maserati heute mit einer Pressemeldung an dieses herausragende Rennen erinnert.


Infos zum Titelbild dieses Beitrags:
Italienischer Grand Prix, Monza, 13. September 1953. Juan Manuel Fangio in seinem Maserati A6GCM (Nr. 50), verfolgt von Ascari (Nr. 4) und Farina (Nr. 6), beide in Ferrari 500 F2.

Foto: Maserati

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Als Kind der 1970er-Jahre hatte Tom das große Vergnügen, in einem ausgesprochen automobilen Umfeld aufzuwachsen. Das war der optimale Nährboden, um heute über Autos zu schreiben und regelmäßig am Mikrofon über Autos zu sprechen. Denn Tom Schwede moderiert seit 2010 bei großen Oldtimer- und Klassik-Veranstaltungen in Deutschland. So ist Tom unter anderem bei den Classic Days (früher Schloß Dyck, heute in Düsseldorf) oder dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring zu hören. Wenn Sie also einen Moderator oder Streckensprecher für Ihre Oldtimer-Rallye oder Ihr Oldtimer-Treffen suchen, dann sind Sie bei Tom definitiv richtig!

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