Wie Ford in den USA 1968 für den Ford Club Wagon warb …

Was für Ford bei uns in Deutschland der Transit war, das war in der amerikanischen Heimat des Autobauers der Ford Club Wagon. Denn vor fünf Jahrzehnten bot Ford noch keine Weltautos an. Stattdessen entwickelte der US-Riese auf jedem Kontinent eigene Modelle.

Und so hatten die Kleintransporter in den USA nichts mit seinen europäischen Brüdern gemeinsam. Dabei sprachen beide vergleichbare Zielgruppen an, starteten ihr Autoleben als Arbeitstiere für Handwerker und Gewerbetreibende, um später Familien und Vereine anzusprechen. So entdeckte Ford mit der zweiten Generation seines Club Wagons die amerikanische Soccer Mom als Kundin. 1968 zeigte der US-Riese in einer Anzeige, dass in den Club Wagon eine ganze Fußballmannschaft paßt.

Wobei Fußball damals in den USA keine Rolle spielte. Deshalb sprach Ford in der Anzeige von einer Ferienlager-Gruppe. Denn in den USA waren in den 1960er-Jahren oft beide Elternteile berufstätig. Das führte in den Schulferien bei vielen Familien zu Betreuungslücken. Die Kinder-Betreuungsprogramme zum Schießen dieser Lücken heißen bis heute wegen der amerikanischen Zeltlagertradition Camps. Insofern war die Anzeige dicht an der Zielgruppe.

In den 1960ern ging in der Werbung nichts ohne Technik! Das war beim Ford Club Wagon nicht anders!

Da eine Anzeige in den 1960er-Jahren selten ohne etwas Technik auskam, zeigte Ford in der Anzeige auch die Hinterachse des Kleintransporters. Denn die typisch amerikanisch als Starrachse ausgelegte Achse baut besonders flach. Wobei der Achskörper aus der Draufsicht ähnelt einem U ähnelt. Das reduziert den Platzbedarf der Achse beim gleichseitigen Einfedern. Damit entsteht Platz für Gepäck oder eine zusätzliche Sitzreihe.

Typisch amerikanisch waren beim Ford Club Wagon übrigens auch die Motoren. Denn neben Sechszylinder-Reihenmotoren bot Ford natürlich auch einen V8-Motor an. Zum Einsatz kam der Windsor V8 mit 4,9 Litern Hubraum. Standard war ein Drei-Gang-Getriebe. Komfortorientierte Kunden konnten auch eine Cruise-O-Matic genannte Drei-Gang-Automatik ordern. Wobei Ford in diesem Fall ein automatisches Getriebe von Borg Warner verbaute.


Infos zum Titelbild dieses Beitrags:
US-Anzeige für den Ford Club Wagon von 1968

Foto: Ford

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Ein Beitrag von:

Als Kind der 1970er-Jahre hatte Tom das große Vergnügen, in einem ausgesprochen automobilen Umfeld aufzuwachsen. Das war der optimale Nährboden, um heute über Autos zu schreiben und regelmäßig am Mikrofon über Autos zu sprechen. Denn Tom Schwede moderiert seit 2010 bei großen Oldtimer- und Klassik-Veranstaltungen in Deutschland. So ist Tom unter anderem bei den Classic Days (früher Schloß Dyck, heute in Düsseldorf) oder dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring zu hören. Wenn Sie also einen Moderator oder Streckensprecher für Ihre Oldtimer-Rallye oder Ihr Oldtimer-Treffen suchen, dann sind Sie bei Tom definitiv richtig!