Auto-Erinnerungen

Wie Alfa Romeo zum Kleeblatt Quadrifoglio Verde kam!

Seit 1923 tragen Rennwagen von Alfa Romeo ein vierblättriges Kleeblatt. Doch warum ist das eigentlich so? Warum gehört das Quadrifoglio Verde zum italienischen Autobauer?

Auch der Alfa-Romeo 33 TT 3 trug Quadrifoglio Verde
Auch der Sportwagen Alfa-Romeo 33 TT 3 trug Anfang der 1970er-Jahre das vierblättrige Kleeblatt. (Foto: Alfa Romeo)

1923 malte Werksfahrer Ugo Sivocci ein vierblättriges Kleeblatt als Glücksbringer auf seinen Alfa Romeo Tipo RL. Der extrem abergläubische Sivocci wollte so ausgleichen, dass die Veranstalter der Targa Florio ihn mit der Startnummer 13 ins Rennen schickten. Offensichtlich half das Quadrifoglio Verde, denn Sivocci gewann die Targa Florio. Der Rennfahrer griff mit dem Anbringen des Kleeblatts auf eine Praxis zurück, die im Ersten Weltkrieg bei italienischen Fliegerstaffeln üblich war. Denn sie führten das vierblättrige Kleeblatt teilweise in ihren Wappen.

Für Alfa Romeo war der Gewinn der Targa Florio 1923 der bisher größte sportliche Erfolg. Trotzdem war das Quadrifoglio Verde bei Alfa Romeo zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig akzeptiert. Denn im September des gleichen Jahres wünschte sich Sivocci den Glücksbringer auch am neuen Alfa Romeo P1. Doch die Verantwortlichen waren froh, dass der Rennwagen überhaupt pünktlich zum Test in Monza auf den Rädern stand. Deshalb fehlte das Kleeblatt. Ugo Sivocci ging ohne seinen Glücksbringer auf die Strecke und verunglückte tödlich. Seine Teamkollegen Enzo Ferrari, Antonio Ascari und Giulio Ramponi verwendeten das vierblättrige Kleeblatt fortan als Glücksbringer.

Alfa Romeo nahm die Idee Quadrifoglio Verde auf

Bei allen großen Erfolgen der Alfa Piloten in den 1920er-Jahren war das Quadrifoglio Verde fortan an Bord. Ende 1929 machte sich Enzo Ferrari mit der Scuderia Ferrari selbständig. Ferrari vertraute dabei zunächst weiter auf Rennwagen von Alfa Romeo. Der junge Teamchef kennzeichnete seine Alfa Romeo mit dem „Cavallino rampante“. Das Quadrifoglio Verde blieb das Kennzeichen der Werkswagen. Diese Tradition bewahrte Alfa Romeo auch nach dem Zweiten Weltkrieg. An den Formel 1-Rennwagen von Giuseppe „Nino“ Farina und Juan Manuel Fangio fehlte das „Quadrifoglio Verde“ nicht.

Der Alfa Romeo 155 V6 TI war in der DTM mit Quadrifoglio Verde unterwegs
Der Alfa Romeo 155 V6 TI von 1993 trug auch in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft das Quadrifoglio Verde (Foto: Alfa-Romeo).

Farina und Fangio fuhren mit dem Schutz des Kleeblatts 1950 bzw. 1951 für Alfa Romeo zur Fahrerweltmeisterschaft der Formel 1. Nach dem Rückzug des Werksteams aus der Königsklasse trugen in den 1960er und 1970er die Tourenwagen und Sportwagen von Autodelta das vierblättrige Kleeblatt. Das von Carlo Chiti und Lodovico Chizzola 1963 gegründete Unternehmen setzte für Alfa Romeo erfolgreich Fahrzeuge wie die Giulia TI Super, den Tipo 33/3 oder den Tipo 33 TT 12 ein. Mitte der 1990er-Jahre fuhr Nicola Larini mit dem Alfa Romeo 155 V6 TI und dem Quadrifoglio Verde in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) zum Erfolg.

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Als Kind der 1970er-Jahre hatte Tom das große Vergnügen, in einem ausgesprochen automobilen Umfeld aufzuwachsen. Das war der optimale Nährboden, um heute über Autos zu schreiben und regelmäßig am Mikrofon über Autos zu sprechen. Denn Tom Schwede moderiert seit 2010 bei großen Oldtimer- und Klassik-Veranstaltungen in Deutschland. So ist Tom unter anderem bei den Classic Days (früher Schloß Dyck, heute in Düsseldorf) oder dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring zu hören. Wenn Sie also einen Moderator oder Streckensprecher für Ihre Oldtimer-Rallye oder Ihr Oldtimer-Treffen suchen, dann sind Sie bei Tom definitiv richtig!