von Tom Schwede am 26.02.2017

Carspotting: Datsun Sunny 1200 (B110) von 1974

Beim Einkaufen traf ich diesen Datsun Sunny 1200 (B110). Klassiker aus Japan sind selten. Deshalb schoss ich natürlich sofort ein Foto des Sunny.

Datsun Sunny 1200 (B110) von 1974

Datsun Sunny 1200 (B110) von 1974
Denn besonders aus den frühen Jahren, als die japanischen Autobauer den deutschen Markt für sich entdeckten, sind Autos aus Japan auf Oldtimer- und Youngtimer-Treffen bisher eigentlich kaum existent. Dabei verkaufte Nissan über einen Importeur in Neuss schon ab 1972 Autos unter dem Markennamen Datsun in Deutschland. Mit dem Sportwagen Datsun 240Z hatte Nissan von Beginn an einen Imageträger als Türöffner im Programm. Der Sportwagen verkaufte sich in den USA längst gut, sollte auch in Europa für Aufmerksamkeit sorgen.

Doch das eigentliche Geschäft war der Datsun Sunny!

Der Kleinwagen galt als besonders sparsam. 1973 belegte der Sunny in einem von der US-Umweltbehörde organisierten Benzinverbrauchstest den ersten Platz. Das lockte auf den Höhepunkt der Ölkrise auch in Deutschland die Kunden zu den Nissan-Händlern. Zehn Jahre nach dem Start war Nissan 1982 vorübergehend sogar der erfolgreichste der japanische Autobauer in Deutschland.

Auf dem Heimatmarkt in Japan debütierte die Modellreihe Sunny bereits 1966 als Antwort auf den Toyota Corolla. Angeboten wurden eine zwei- und viertürige Limousine, ein Kombi sowie ab 1968 auch ein Coupé. 1970 modernisierte Datsun das Blechkleid. Neben den bisherigen Karosserieversionen gab es auf vielen Märkten den Sunny jetzt erstmals auch als Pickup. Zudem wuchs der Hubraum auf 1,2 Liter (1.171 ccm). Damit übertraf der Sunny seinen Konkurrenten von Toyota, der nur mit 1,1 Litern Hubraum aufwartete.

Ab Juni 1972 verkaufte Nissan die zweite Generation des Sunny als Datsun 1200 (interner Code des Hersteller B110) in Deutschland. Allerdings verzichtete Nissan Deutschland auf den Import des Pickups, beschränkte sich auf die traditionellen Karosserievarianten. Der Listenpreis der zweitürigen Limousine – wie ich sie gestern „traf“ – lag bei 6.990 D-Mark. Auf Basis heutiger Kaufkraft sind das rund 11.900 Euro. Was damals übrigens gar nicht der Kampfpreis war, der heute in der Rückschau den japanischen Autobauern oft nachgesagt wird.

Denn der Sunny war teurer als ein VW Käfer!

1972 stellte der Klassiker aus Deutschland den Produktionsrekord des Ford T-Modells ein. Volkswagen bot zu diesem Anlass das Sondermodell „VW Käfer Weltmeister“ an. Für dieses Sondermodell verlangten die VW-Händler mit 6.930 D-Mark etwas weniger als Nissan für den Sunny. Der Datsun Sunny 1200, den ich gestern fotografieren konnte, wurde, wenn ich Flickr glauben kann, 1974 gebaut. Damit dürfte dieser Sunny heute zu den ältesten noch erhaltenen Nissan in Deutschland gehören.

Technische Daten des Datsun Sunny 1200 (B110)

  • Länge / Breite / Höhe: 3.830/1.495/1.390mm
  • Radstand: 2.300mm
  • Spurweite (vorne/hinten): 1.240/1.245mm
  • Leergewicht: 690kg
  • Motor: 4-Zylinder-Reihenmotor mit „hängenden Ventilen“ (OHV) und 1.171 ccm
  • Leistung: 68 PS (50kW) bei 6.000 Umdrehungen pro Minute
  • Drehmoment: 95 Nm (9.7kgm) bei 3.600 Umdrehungen pro Minute
  • Aufhängung (vorne, hinten): MacPherson-Federbeine, Blattfedern
  • Bremsen (vorne/hinten): Scheiben / Trommeln

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